Wo die Heimat ist

Zur Konstruktion und Rekonstruktion Heimat

von

Vorliegendes Buch unternimmt den Versuch, theoretisch und empirisch den Bedeutungskonstruktionen von Heimat auf die Spur zu kommen. Die Verankerung von Heimatbildern im kulturellen Gedächtnis und deren medialer Transport wird untersucht, ebenso die historische Genese des Begriffes Heimat.
Heimat ist ein unscharfer Begriff, dem unterschiedliche Konnotationen anhaften. Im Prozess der Bedeutungszuweisung wird er immer wieder neu konstruiert und ausgehandelt, wobei bestimmte institutionelle wie mediale Rahmenbedingungen diese Bedeutungszuweisung prägen.
Im Kern der Untersuchung wird eine Analyse des Umganges mit dem Heimatphänomen am Beispiel des Bundeslandes Kärnten durchgeführt: die Kärntner (Heimat-)Vorstellungen, der Kärntner Heimat-Diskurs, die medialen und anderen Kärntner Heimat-Macher, die alle auf der Suche nach ihrer Heimat sind.
Kärnten, das sich in offiziellen Publikationen als »Land der Heimat« darstellt, konstruiert das Heimatbild folkloristisch mit Brauchtum & Volkskultur (Blasmusik, Tracht, Kärntner Liedgut) und mit Aufrechterhaltung von Gründungsmythen (Volksabstimmung, Abwehrkampf, Herzogstuhl). Exemplarisch wird dabei auf die Erfindung und die Geschichte des »echten Kärntners«, des so genannten Kärntneranzugs, eingegangen.
Themenzentrierte Interviews zu Heimat mit ausgewählten Rezipienten und Kommunikatoren lassen schließlich einen Vergleich zwischen den medial konstruierten und öffentlich inszenierten sowie individuell (re-)konstruierten Heimatbildern zu.
Der Versuch einer Klärung, »wo die Heimat ist«.