WolfsKreide

Gedichte zur Zeit

von

WolfsKreide bietet zum Einstieg eine ‚kleine rund-reise auf planet wrong‘ an. Die unvermeidlichen The-men dieser Gedichte zur Zeit stammen aus dem politi-schen und kulturellen Bewusstseinsstrom der Jahre vor und nach der Jahrtausendwende, verdichtet zum Zeit-punkt ihrer poetischen Formulierung (‚last show down in der schauderwelt‘). Die Stimme, die aus diesen Zeilen spricht, ist bisweilen verstellt, manchmal kommt sie einem bekannt vor, in einzelnen Fällen scheint sie schwer zu verstehen (‚verhör protokolle‘).
Die Gedichte entziehen sich dadurch oft der einfachen Festlegung auf isolierbare Inhalte. Harte Schnitte, Über-blendungen verschiedener Bilder, Öffnen von mehrdi-mensionalen Assoziationsräumen stehen neben ver-gleichsweise eindeutigen Texten.
Doch keine Angst –: wie die Westdeutsche Zeitung anlässlich einer Lesung (‚ein palast aus hundescheiße‘) schrieb, können ‚die zeitkritischen Suaden moderner Phrasen, Wortspielereien und Assoziationsketten‘ den Leser und Zuhörer sehr erheitern.
Wenn wir dem ‚wolfs hirten blues‘ lauschen, kom-men einem die uralten Märchen in den Sinn, aus denen wir die Geschichte mit der WolfsKreide zu kennen glau-ben. Allein, die Kreide hilft dem Wolf noch nicht gegen die klugen kleinen Ziegen. So bleibt noch eine kurze Frist der Entscheidung, den ‚utopie schaden‘ zu be-kämpfen und zu handeln:
Dem Wolf die Wackersteine in die Wampe!