Wort um Wort

Lyrik

von

Vier Jahre nach ‚Haut um Haut‘ legt Martina Lüneburg eine neue Sammlung von Gedichten und Prosalyrik vor. Gegenstand und Werkzeug ist für sie, ob sie nun vom Ontologischen und Naturhaften, vom alltäglich menschlich-martialischen Machtkampf oder vom erotischen Erleben spricht, das Wort.

Im bitteren Wortgefecht ebenso wie in der Liebe und im intensiven Dialog mit sich selbst ergibt ein Wort das andere – dabei ist kein literarisches Gebilde derart dem Wort verpflichtet wie das Gedicht in seiner metaphorischen Kraft, gerade wenn es überzeugend ohne Schnörkel daherkommt.

Martina Lüneburgs Lyrik ist wortmächtig, dicht und voller präziser Schärfe, so wenn in ‚Waschsalon‘ sich ‚Zungen auf Sauberlaufzonen Phrasen abputzen‘, ‚Versatzwort für Wort publikumswirksam zur Schau gestellt‘ wird und sich ‚in monotoner Verdrehung in der Mundtrommel bewegt‘.