worttrunken

von

Worte – Ina hatte keine Ahnung, was sie in ihr bewirken können. Es ging ihr doch gut mit ihrem Halbtagsjob als Buchverkäuferin, als Mutter einer aufgeweckten siebenjährigen Tochter, als Frau des anerkannten Professors für Semiotik. Und die geistige Beziehung zwischen ihrem Mann und einer jungen Doktorandin ließ sich auch mit Leichtigkeit unterwandern.
Doch dann taucht Jago auf, der verheiratete Jugendfreund, und die Worte der fiebrigen E-Mails, die hin- und hergesendet werden, beherrschen von da an ihr Leben. Als ihre Tochter beinahe überfahren wird, während sie an ihrem Smartphone hängt, kommt Ina zur Besinnung. Sie unternimmt mehrere Versuche, sich von ihrer Abhängigkeit zu befreien. Aber es gelingt ihr nicht, denn nur beim Empfangen jener Mails verspürt sie Lebendigkeit.
Nach über einem halben Jahr ergibt sich für Ina und den Jugendfreund endlich die Gelegenheit, all das Ersehnte wirklich werden zu lassen.