Yang Jiechang: I often do bad things. Texts and works 1982-2016

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Yang Jiechang wurde 1956 geboren und gehört der sogenannten zweiten Generation zeitgenössischer Künstler in China an. Er wuchs während der Kulturrevolution (1966-1976) auf, allerdings fielen die Anfänge seiner künstlerischen Karriere in die Zeit der politischen Öffnung des Landes in den späten 1970er- und 1980er-Jahren. In Europa trat er erstmals 1989 auf durch seine Teilnahme an der bahnbrechenden Ausstellung Les magiciens de la terre im Centre Georges Pompidou in Paris, die auch den Anstoß für seine Emigration in den Westen gab.
Yangs Reise von der kulturellen Peripherie mitten hinein ins kulturelle Zentrum Westeuropas spiegelt sich gleichermassen in seinem künstlerischen Weg. Persönlich erlebte Yang diese Zeit als eine Periode der Zurückgezogenheit und Neuerfindung der eigenen Identität. Vor allem seine Serie Hundred Layers of Ink, große monochrome schwarze Gemälde, die er mit chinesischer Tusche anfertigte, reflektiert diese Haltung. Ende der 1990er-Jahre traten zunehmend figurative Gemälde und Videos an die Stelle von Yangs meditativen monochromen Tuschebildern. Seine Arbeiten nahmen nun verstärkt Bezug auf kritische Themen und reale Ereignisse.
Mit seltenen und bisher unveröffentlichten Fotos, Werkabbildungen und Texten bietet das Buch, das anlässlich des sechzigsten Geburtstags des Künstlers erscheint, einen Überblick über Yang Jiechangs gesamtes Schaffen. Durch die Verwendung spezieller Papiere, die an jene seiner Tuschebilder erinnern, sowie ein separates Leporello mit Detailaufnahmen seiner großformatigen Arbeiten, ist ein außergewöhnliches Künstlerbuch entstanden.