In JapanIn Japan ist das kalligraphierte Haiku mit seinen 17 Silben seit langem fester Bestandteil der Sprachkultur und der ästhetischen Erziehung. Ob als Ausdruck der japanischen Volksseele oder buddhistischer Stimmungswerte, als Gesellschaftsspiel schon für Kinder, es ist heute noch höchst lebendig. Ein deutschsprachiges Haiku hingegen gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten, meist abseits vom Literaturgeschehen oder verbunden mit Aufenthalten in Japan. Der Dreizeiler, der Kopf und Herz zusammenfügt, sprachlich schön und wahrhaftig zugleich ist, hat als Kurzform poetischer Aufmerksamkeit, Anteilnahme und Achtsamkeit mittlerweile überall Freunde.
Dem Dichter und Wanderer Peter Nim entspricht sie ganz. Er hat viele Haiku geschrieben, bevor nach sechsjähriger Pause seine 3 mal 33 Haiku-Paare entstanden sind (von 2002 bis 2007). Sie erweitern die Haiku-Praxis erstmals um die tänzerische Note der Paarigkeit, behalten aber die Grundform bei. Kunst und Geheimnis des Haiku teilen sich nun auch auf der Ebene des Zusammenspiels und der Zwischenwerte mit. Zwei Einmaligkeiten ergeben eine dritte, auf der sie zugleich beruhen; aber sie steht nicht da: das Gemeinsame. Die hier versammelten Haiku-Paare, für uns die schönsten, trauen es dem Leser zu.
- Veröffentlicht am Samstag 21. Mai 2016 von AQUINarte edition
- ISBN: 9783933332851
- 63 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik