Zwischen der Veröffentlichung der „Phänomenologie der Wahrnehmung“ im Jahr 1945 und dem Tod Merleau-Pontys im Jahr 1961 liegen gerade einmal 16 Jahre. In dieser Zeitspanne nimmt Merleau-Ponty das Projekt einer Ausweitung und Grundlegung seiner Überlegungen auf, indem er zum einen das Phänomen der Expressivität in den unterschiedlichsten kulturellen Dimensionen erkundet, um vom Ausdrucksverhalten her eine Kulturphilosophie eigenen Typs zu entwickeln, und um zum anderen ein ontologisches Fundament der ästhetischen Stellung des Menschen in der Welt freizulegen. Diese Projekte konnte Merleau-Ponty aufgrund seines frühen Todes nicht vollständig verwirklichen und zusammenführen. Seine letzte große Veröffentlichung, die unter dem Titel „Zeichen (Signes)“ die wichtigsten Beiträge aus jener Zeit versammelt und die nun erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vorliegt, läßt den Rahmen dieses Unterfangens erkennen und skizziert die Konturen der Überlegungen Merleau-Pontys in den 50er Jahren. Aufgenommen wurden von ihm Aufsätze und Essays, die der Sprachphilosophie, der Ästhetik, der Wissenschaftstheorie der Sozialwissenschaften sowie der Phänomenologie und Philosophiegeschichte gewidmet sind. Zusätzlich fügt er politische Artikel und Stellungnahmen zur kulturellen Situation Frankreichs sowie Interviews hinzu, die belegen, in welche Zeit hinein und aus welcher Situation heraus sich sein Denken realisiert.
- Veröffentlicht am Samstag 1. Juni 2013 von Meiner, F
- ISBN: 9783787324736
- 568 Seiten
- Genre: 20., 21. Jahrhundert, Hardcover, Philosophie, Softcover