Zeichnungen zu Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“

Havelland

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Fontanes Brandenburg lebt noch!
Natürlich, sonst könnte der Brandenburger Maler und Graphiker Thomas Lünser seine Zeichnungen zu dessen »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« nicht hier veröffentlichen. Auf den Spuren Fontanes, nicht nur in der Landschaft, sondern auch in dessem Geiste, hat Lünser in mehr als vier Jahren geforscht, skizziert, gezeichnet. Das Ergebnis liegt jetzt in Form von sechs Bändchen mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen vor. Viel Spaß beim Erkunden einer Region, die bis heute noch den Fontaneschen Charakter bewahrt hat. Manchmal muss man eben bloß etwas länger verweilen und sich auf eine Zeitreise im Kopf begeben. Dann beginnen sie alle wieder zu leben: die Marwitzens, die Knesebecks, die Itzenplitz‘ und die Zietens, die von Rohrs, natürlich die vielen Geister und Gespenster sowie die wundersamen Leute, ohne die die Mark Brandenburg um vieles ärmer wäre.

Fontane taucht ab in die Frühzeit der Mark Brandenburg, als noch Slawen die weiten Ebenen bevölkerten, macht Spuren sichtbar, die inzwischen fast verschwunden sind. Eine reizvolle Aufgabe, sich mit unbekannten Göttern und Heiligtümern zu beschäftigen, die den Zeichner in diverse Museen führte, von deren Vorhandensein er nichts ahnte.
Ebenfalls die Spurensuche im Schatten alter backsteinerner Klosterruinen. Das Wirken der Zisterzienser in der Mark und ihre Hinterlassenschaften bilden einen zweiten Schwerpunkt, bevor es ins eigentliche Havelland geht. Wir begegnen der Weißen Frau, einem populären Gespenst, erleben die Luchgeister und durchkreuzen das Große Havelländische Luch. Fontane fasst das Havelland deutlich größer als wir heutzutage. Er erforscht den Oberlauf der Havel mit Oranienburg und Tegel, beobachtet die berühmten Havelschwäne und erinnert an die Moosköppe, uralte Karpfen im Schlossteich zu Charlottenburg, heute im Herzen der Hauptstadt gelegen und nur schwerlich als brandenburgische Landschaft noch erkennbar. Auch die direkte Umgebung Potsdams ist heute fast nicht mehr in ihrer Abgeschiedenheit zu erleben. Alles wandelt sich eben …