Zeitgeschichte

Ein deutsches Schicksal

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„Ich tat es, um die Ordnung in der Familie wiederherzustellen“, sagt der Mörder einer Türkin in Berlin. Sie war seine Schwester.

23 Jahre alt ist die in Deutschland geborene Hatun, als sie 2005 in ihrer Heimatstadt Berlin erschossen wird. Sie hat einen fünfjährigen Sohn aus einer arrangierten Ehe, der sie entflohen ist. Sie starb, weil sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollte. Eine wahre Geschichte, beklemmend und brisant.

Der Tod Hatun Sürücüs und das Geständnis ihres Bruders Ayhan haben bundesweit eine Debatte über Parallelgesellschaften ausgelöst. Das Gewaltverbrechen wurde zum Sinnbild für misslungene Integration. Wie aber konnte es zu der Tat kommen? Und wie beurteilt der Mörder sie heute, sechs Jahre danach? Erstmals und exklusiv mit den ARD-Autoren spricht er ausführlich über die Hintergründe und Umstände des Mordes. Andere, die zu Zeugen des Geschehens wurden, schildern ihre Sicht der Dinge: die beste Freundin des Opfers, Hatuns großer Bruder, der polizeilich gesucht wird, die Kronzeugin im Prozess, die seitdem mit neuer Identität im Zeugenschutz lebt… Ein Buch, das zu verstehen sucht.

„Matthias Deiß und Jo Goll haben es geschafft, den Mörder seiner Schwester und andere direkt am Geschehen Beteiligte zum Sprechen zu bewegen, Menschen, die jahrelang geschwiegen haben. Ein Bravourstück von investigativem Journalismus.“ Ulrich Wickert