zeitpunkt musik

Musiktherapie im Altenwohnheim

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Das Buch „Singende Trommeln – Musiktherapie im Altenwohnheim“ widmet sich der Frageinwiefern sich die freie Improvisation auf Rhythmusinstrumenten für die musiktherapeutischeArbeit in Pflegeheimen eignet. Dieser Frage nachzugehen, scheint für die musiktherapeutischenEntwicklungen im Bereich der Altenarbeit von großem Interesse zu sein, da die bisher weitverbreitete Praxis basierend auf der Nutzung von volkstümlichem Liedgut in naher Zukunft voreinem großen Wandel stehen wird. Kommende Generationen und somit auch die zukünftigenBewohner der Altenwohnheime werden mit den derzeit verwendeten Liedern nicht mehr vertrautsein und neue Methoden müssen erprobt und entwickelt werden. Das Buch „Singende Trommeln -Musiktherapie im Altenwohnheim“ leistet hierzu einen wichtigen und wertvollen Beitrag, da die indieser Arbeit vorgestellte Methode eine wundervolle Alternative zu Ansätzen darstellt, die daraufangewiesen sind, auf bekannte Lieder zurückzugreifen.Aus der Vermutung, dass die freie Improvisation in der Gruppe wichtige menschliche Bedürfnissewie beispielsweise den Ausdruck von Kreativität, das Erfahren von Selbstwirksamkeit oder auch dieSelbstbestimmtheit fördern kann, entstand die Idee zu einem Projekt, welches in diesem Buchbeschrieben wird. „Singende Trommeln – Musiktherapie im Altenwohnheim“ beinhaltet sowohl dendetaillierten Verlauf des Projekts als auch die theoretischen Grundlagen, die zu einem besserenVerständnis desselbigen beitragen. Hierzu gehört ein Überblick über die Besonderheiten derRahmentrommel als zentrales Instrument, die Bedeutung des Musizierens im Altenwohnheim,insbesondere unter Berücksichtigung der rhythmischen Komponente sowie grundlegendeBeobachtungen und Überlegungen, die darauf abzielen, den Einfluss eines wechselseitigenResonanzgeschehens in der therapeutischen Arbeit mit älteren Menschen herauszuarbeiten.Das Besondere an dem in dieser Arbeit vorgestellten Ansatz besteht darin, dass die Teilnehmer imgemeinsamen Spiel auf Rhythmusinstrumenten unterschiedliche Rhythmen erfahren und diesesogar selbst mitgestalten können. Sie erhalten die Möglichkeit ihrer momentanen GefühlsweltAusdruck zu verleihen und erfahren sich in Beziehung zu anderen Mitbewohnern. Hieraus könnenneue Erfahrungen des In-Beziehung-Seins, basierend auf einem lebendigen musikalischen undverbalen Austausch in der Gruppe entstehen. In einem Alltag, der oftmals von Routine geprägt ist,die in der Regel nur wenig Raum für neue, vielleicht bisher noch unbekannte Erfahrungen lässt,kann, wie sich in diesem Buch zeigt, die freie Gruppenimprovisation viele Impulse setzen, die sichpositiv auf die unterschiedlichen Ebenen des menschlichen Daseins auswirken können.Diese Art der Arbeit über Musik ist erfrischend neu und anders angelegt als die meisten bisherüblichen musiktherapeutischen Methoden im Bereich der Altenarbeit. Für viele Therapeuten, die indiesem Arbeitsfeld tätig sind, kann der hier vorgestellte Ansatz daher eine Anregung undBereicherung darstellen, von dem auch die weitere Entwicklung der Musiktherapie in derAltenarbeit profitieren kann.