Zerrissene Jugend

Verlorene Heimat und neue Welt

von

Als geradezu behaglich beschreibt Walter Marx seine Kindheit in dem kleinen Landstädtchen Neuffen am Fuße der Schwäbischen Alb. Als Sohn eines jüdischen Fabrikbesitzers kann er sich gar zur Elite des Ortes zählen. Doch schon bald nach der Machtübernahme der Nazis erfährt er massive Feindseligkeiten von Klassenkameraden und Lehrern. Schließlich bleibt nur noch die Auswanderung nach Amerika, um dort ein neues Leben zu beginnen. Zunächst landet er in Chicago bei einer Pflegefamilie, 1942 findet in Buffalo die Zusammenführung mit den Eltern statt, denen es in letzter Minute gelingt, aus Nazideutschland zu entkommen. In Uniform kehrt der 19-Jährige nach Europa zurück, um mit der 83rd Infantry Division an der Ardennenschlacht teilzunehmen. Während der Besatzungszeit ist er als Dolmetscher beschäftigt. Nach der Rückkehr in die USA steht ein schwieriger Neuanfang im zivilen Leben an. Es zeigt sich, wie beschädigt, wie zerbrochen sein Lebensentwurf ist, oft bleibt nur die Flucht in eine Scheinwelt. Mit schonungsloser Offenheit, sachlich und doch ergreifend schildert Walter Marx in seinen Lebenserinnerungen eine zerrissene Jugend zwischen verlorener Heimat und neuer Welt.