zettel/heimat

ein lyrischer transgenerativer dialog

von

In ihrem Buch „zettel/heimat“ nimmt die Lyrikerin Elke Bludau transgenerativ Bezug auf die Gedichte der Großmutter Elisabeth Bludau (1892-1963) und ihre Zeit. Die erst vor Kurzem entdeckten Texte spiegeln das Leid durch Krieg und Flucht wider. Sie erzählen von der Sehnsucht nach der verlorenen Heimat Schlesien, vom Leben als Vertriebene im Norddeutschland der Nachkriegszeit und dem Neuanfang im Rheinland.

Die Autorin recherchierte zum Thema Festung Breslau, den Internierungslagern im Sudetenland und der Unterbringung von Flüchtlingen in Westdeutschland nach 1945. Auch bereiste sie jene Orte, um eine Frau zu verstehen, die sie nie kennenlernen konnte.

Im Verfassen ihrer eigenen Gedichte und assoziativen Fotografien begibt sie sich auf die Suche, was Krieg, Flucht und Nachkriegszeit, aber auch die Resilienz der früheren Generation mit ihrem eigenen Leben zu tun haben.
Die poetischen Texte der Großmutter und der Enkelin finden zueinander, machen aber auch individuelle sowie zeitbedingte Kontraste deutlich. Im Schreiben erfährt die Autorin zunehmende Nähe und entdeckt emotionale Schnittpunkte.

Das Sehnen von Elisabeth Bludau nach dem fernen Ort Heimat hatte auch in der Enkelin eine Spur gelegt …