Ziehkinder

von

Kindheit – die erste, gemeinsam mit den Eltern verbrachte Lebensphase. Zu diesem „Normalfall“ gibt es aber viele Ausnahmen. In diesem Band kommen vierzehn Ziehkinder der Geburtsjahrgänge 1886 bis 1944 zu Wort, die ihre Kindheitserfahrungen aus dem Blickwinkel solcher Ausnahmesituationen formulieren. Ihre Erzählungen geben nicht nur Einblick in ihre oft schwierige und harte Lebenswelt, sondern machen auch deutlich, wie radikal sich die Bedingungen des Kindsein im Laufe unseres Jahrhunderts verändert haben.
Noch bis Ende der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts führte das vielfach wirtschaftlich begründete hohe Heiratsalter zu einer großen Anzahl von unehelichen Kindern, die auf einem Kostplatz untergebracht werden mussten.
Auch heute können viele Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen. Wo es Liebe und Geborgenheit für das Ziehkind gibt, dort entsteht eine positive Lebenshaltung. Als Ziehkind aufzuwachsen kann aber auch heute noch schlechtere Startbedingungen fürs Leben bedeuten.