Zielobjekt Rechts

Wie die Stasi die westdeutsche Neonaziszene unterwanderte

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Im DDR-Ministerium für Staatssicherheit befasste sich seit 1975 eine Unterabteilung ausschließlich mit dem rechtsextremistischen Milieu in der Bundesrepublik, das fortan intensiv beobachtet und unterwandert wurde. Mehr als 70 Informanten aus der Neonaziszene und deren Umfeld konnten als Zuträger und Einflussagenten gewonnen werden. Schlüsselfiguren, die teilweise mit internationalem Haftbefehl gesucht wurden, fanden in der DDR Unterschlupf. Einige prägten nach der deutschen Vereinigung die ostdeutsche Szene.
Andreas Förster hat die überlieferten MfS-Akten zu diesem Thema intensiv ausgewertet und ist zugleich auf bisher unbekannte Materialien gestoßen, die auch das Agieren von westdeutschen Geheimdiensten wie Verfassungsschutz und BND in der Neonaziszene belegen.