Žižek

von

Ein exzentrischer Kommissar, ein Mord, der noch nicht geschehen ist, und nicht vorhandene Kirchenglocken, die läuten: Mitten in dieser seltsamen Provinz-Atmosphäre der 1920er Jahre findet der schweigsame Peripatetiker Emmerich Žižek in einem verlassenen Haus den kunstvoll zerlegten Leichnam einer unbekannten Frau. Die einzelnen Körperteile scheinen präpariert, und das Gesicht ist offenbar chirurgisch abgehoben worden. Einziger Schwachpunkt: eine entsprechende Operationstechnik existiert noch nicht. Žižek – Polizeispitzel, Sonderling, Defraudant und Händler mit Informationen – ist schnell des Mordes verdächtig und wird in einem Indizienprozess zum Tode verurteilt, obwohl er unschuldig ist. Die Zeit, in der Kommunisten, Legitimisten und gemäßigte Bürgerliche um die Vorherrschaft im neuen Staat kämpfen, ist von Rechtsunsicherheit geprägt. Sogar der neue Justizminister und der alte Polizeichef wollen Žižek hängen sehen. Während im Hof des Gerichtsgebäudes am Galgen gezimmert wird, versucht Kommissar Hölderlyngk den Mann zu retten, dem er selbst den Strick gedreht hat.