Entsteht heute die fotografische Darstellung unserer Gesellschaft im Alltag, vor allem ihrer Kleingruppen wie Familie und Freunde, durch massives Hindurchtranszendieren von Software und Elektronik im Augenblick der Aufnahme?
Das Unbehagen gegenüber diesem Typus der Fotografie ist Thema des vorliegenden Kataloges und der entsprechenden Ausstellung. Die inhaltliche Aufgabenstellung an die Studierenden lautete: Konstruiere Deine eigene Umwelt. Arrangiere reale Personen und Objekte in einer Umgebung, so dass Du ein von Dir inszeniertes und gestelltes Ereignis fotografieren kannst. Achte dabei besonders auf das Licht und die Schärfentiefe. Benutze eine Bildbearbeitungssoftware zur Optimierung des mit der Kamera aufgenommenen, digitalen Bildes, aber setze sie nicht als primäres Gestaltungsmittel ein. Studierende der HBKsaar waren also aufgefordert, das fotografische Bild nicht automatisierten Systemen anzuvertrauen, sondern ausdrücklich der eigenen Wahrnehmung. Die Skala der entstandenen Fotoarbeiten reicht von gegenständlich-figürlichen Inszenierungen im Realraum bis zum Fokussieren auf arrangierte Bildwelten im Makrobereich.
Auszug aus dem Katalogtext „Der besondere Augenblick“ von Prof. Daniel Hausig
Zoom 2010
Absolventen und Studierende der HBKsaar bei T-Sytems