Zürcher Filmstudien

Zur Initialphase des Spielfilms

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Anfänge sind faszinierende Momente des Films, eine Herausforderung für Filmemacher wie Zuschauer: Der Anfang dient als Schwelle und Schlüssel zum Film, als Grundlage der Bedeutungsbildung, als Gebrauchsanweisung des Films, als Verweis auf kommende Attraktionen, als ,Versprechen auf mehr’ und als Ort, den der Zuschauer nicht nur hinter sich lässt, sondern zu dem er zurückkehrt. Der Anfang weckt Erwartungen und legt die Spuren, die in die Geschichte führen. Er etabliert die erzählte Welt, die Atmosphäre, den Stil und den Rhythmus des Films und errichtet so die Rahmen des Filmverstehens und -erlebens. Es ist der Anfang, der dafür sorgt, dass sich der Zuschauer auf die Fiktion einlässt.

Die Studie zeigt, entlang welcher Metaphern und Paradigmen über den Filmanfang nachgedacht wurde, bezieht Konzepte unterschiedlichster theoretischer Herkunft aufeinander und integriert sie zu einem textpragmatisch-narratologischen Initiationsmodell des Anfangs, das dessen vielfältigen Aspekten und Funktionen Rechnung trägt. Durch die Verquickung einer Poetik des Filmanfangs mit der Narrationstheorie und einer Pragmatik der Zuschauerbedürfnisse und –reaktionen entsteht ein generelles Modell der Wechselwirkung zwischen Filmgestalt und Filmlektüre. Indem sie den Film durch das Nadelöhr des Anfangs fädelt, eignet sich die Studie als Einführung in die Filmnarratologie und stellt zugleich einen Baustein zu einer Kommunikationstheorie des Spielfilms dar.