Ruan Ji (210-263), Poet, Musiker, Daoist, Trinker, einer der legendären ‚Sieben Weisen vom Bambushain‘, gilt als einer der einflussreichsten chinesischen Dichter. In den dynastischen Kämpfen seiner Zeit weigerte er sich, Partei zu ergreifen. Immer wieder eckte er aufgrund seiner Verstöße gegen die konfuzianistischen Riten an und wurde später doch auch als in seiner Art vollkommenes Vorbild gepriesen. Noch heute wird die von Ruan Ji komponierte Hymne für die ‚Sieben Weisen‘ gespielt, die ‚Trunkene Ekstase‘ (Jiukuang). Ein intimer Freund von ihm, der politisch weniger vorsichtig war als Ruan Ji, wurde hingerichtet. Ruan Jis Zyklus von 82 Liedern handelt von Liebe, Sex, Wut auf politischen Terror und auf angepasste Zeitgenossen, Trauer um die Vergänglichkeit des Lebens und den Tod des Freundes, Angst vor dem eigenen Tod. Noch nie wurde der Zyklus vollständig ins Deutsche übertragen. Die vorliegende freie Nachdichtung von Stefan Blankertz fühlt sich in den Geist des Exzentrikers ein. Die Lieder sind auf einer alten mechanischen Schreibmaschine getippt und als Typoskript wiedergegeben, dessen Buchstaben in trunkener Ekstase tanzen.
Den Liedern sind sechs Illustrationen von Georgia von Schlieffen beigestellt, die in moderner Interpretation virtuos mit der Bildsprache sich ins Abstrakte verflüchtigender Kalligrafie spielen.
- Veröffentlicht am Freitag 9. Mai 2014 von Books on Demand
- ISBN: 9783735725417
- 60 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik