zweitausendachtzehn

vier moritaten

von

zuerst angedacht als skizzen für das webprojekt tatsachen.at, dann expliziert als „spielvorlagen“ einer serie von text/sound-performances, verfestigte sich die textgestalt dieser vier „moritaten“ irgendwann anfang 2019: ausufernde, nicht besonders subtile gesänge, dem anspruch nach unterhaltsam und im weitesten sinn erzählend, über die schrecken der sprache der macht im österreich des jahres 2018. unter besonderer betonung des so nachlässig unter den teppich gekehrten wie omnipräsenten antisemitismus der politischen sprache, der sprachen vom politischen, der sprache der politisieruneg in einem österreich, in dem die koalition kurz-strache denkmöglich wurde. nicht, dass es antisemiten und zu allem entschlossene obskuranten gibt, ist der skandal, sondern dass dem modus der politischen mobilmachung hierzulande weiterhin das gerücht vom juden eingeschrieben bleibt, zusammen mit dem ichstiftenden korrelat dieses gerüchts – der heimat – und seinem effekt: der prinzipiellen bereitschaft zur aufkündigung zivilisatorischer normen.