Zwischenfall in Eichenberg ist eine frei erfundene Geschichte aus der Zeit der deutsch-deutschen Teilung, die sich gleichwohl so abgespielt haben könnte. Denn die territorialen Verhältnisse beruhten auf Tatsachen: Die Nord-Süd-Eisenbahn-Hauptstrecke wurde zwischen dem Bahnhof Eichenberg und der Werrabrücke bei Oberrieden von der damaligen sowjetischen Zonengrenze geschnitten. Auf einer Länge von etwa vier Kilometern führte die Eisenbahn durch Thüringen!
Da die US-amerikanischen Besatzer sowjetische Eingriffe in ihre wichtigste Nachschublinie vom Seehafen Bremerhaven befürchteten – zu Recht, denn tatsächlich kam es in der Folge zeitweise zu Streckensperrungen – vereinbarten ein sowjetischer und ein amerikanischer General in einem sogenannten Agreement einen Gebietsaustausch, der jedoch völkerrechtlich nie anerkannt war, so dass immer wieder Planungen für eine Umgehungsbahn ins Gespräch kamen.
Der fiktive „Zwischenfall“ beruht auf den Versuchen der DDR, die völkerrechtliche Anerkennung ihres Staates mit allen Mitteln durchzusetzen, was zum Zeitpunkt der Handlung dieser Geschichte ein vorrangiges Ziel der damaligen Regierung war.
- Veröffentlicht am Mittwoch 2. Juli 2008 von Re Di Roma-Verlag
- ISBN: 9783940450708
- 62 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur