Zwölfeläuten

Erzählung

von

Spannung und Komik kennzeichnen Heinz R. Ungers Geschichte aus den letzten Tagen des Naziregimes in einem kleinen steirischen Dorf, als bisher stramme Parteigenossen ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen versuchen, Partisanen und Kirchenglocken versteckt werden und der Dorftrottel sich als klüger erweist als Bürgermeister, Wirt und alle Bauern zusammen. Der Autor verwendet bekannte Elemente gängiger Filme über NS-Zeit und Widerstand, spielt mit Versatzstücken des Kriegs- und Agentenfilms, aber auch des Heimatromans, macht sich in flotten Szenen über SSler, Nazibonzen und Mitläufer lustig, ohne je das Grauen jener Zeit zu bagatellisieren oder den Sinn für die historische Wirklichkeit zu verlieren. Im Grunde ist dieses beklemmend-komische Stück Literatur sogar eine Verbeugung vor den nie wirklich zu Ehren gekommenen Widerstandskämpfern einer steirischen Bergregion.