20:00 Silke Stamm | Besser wird es nicht
20:30 Christian Milkus | Das Feuer in mir
21:00 Dominik Bloh | Unter Palmen aus Stahl
21:30 PAUSE
22:00 Lotta Emilia | Poetry Slam Performance
22:30 Joyce Summer | Tod am Kap
23:00 Leon Sachs | Eleven
23:30 Cord Buch | Flucht ins Viertel
DARK DIAMONDS
Gemeinderaum
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20:00 Anja Marschall | Lizzi und die schweren Jungs
20:30 Anke Messerle | Das falsche Tabu
21:00 Margaret Kindermann | Und dein Leben, dein Leben
21:30 PAUSE
22:00 Maja Schendel | Vogelperspektive
22:30 Julia Dibbern | Wolkendämmerung
23:00 Angela Lautenschläger | Stille Zeugen
FISCHMARKT
Food Area
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20:00 Kristin Helmes | Das Bosskonzept
20:30 Patricia Paweletz | Unterwegs zu Gaby Glückselig
21:00 Oliver Luser | Resilienz für den eigenen Lebensweg
Es gibt Schriftsteller, deren Werk völlig unverdient aus der Aufmerksamkeit gerät, in irgendeiner Versenkung verschwindet und dort sanft einstaubt. Und manchmal, zum Glück!, wird so ein Schriftsteller mit seinem Werk wieder entdeckt, entstaubt und den Lesern neu vorgestellt. Eduard von Keyserling ist so ein Schriftsteller, einer der eigentlich in die Riege der großen deutschsprachigen Erzähler der Jahrhundertwende gehören sollte, in einem Atemzug genannt mit beispielsweise Fontane oder Storm oder den Manns, Heinrich und Thomas. „Ein Juwel“ weiterlesen
Das Litcamp in Hamburg – läuft. Und auch am Abend ist Programm: Statt Nachtsessions im Barcamp gibt es Samstagabend Lesungen in drei Gemeinderäumen der Hauptkirche St. Katharinen. Sie sind als Teil der 15. Nacht der Kirchen in Hamburg kostenlos und für jeden offen!
Lena vom Büchernest erzählt schon mal etwas über die Bücher, aus denen die Autor*innen, die dabei sein werden, lesen. Also, Vorhang auf für ihre Plots. Alphabetisch nach Vornamen sortiert.
litnity: Was ist ein Litcamp, Mareike? Mareike: Das Literaturcamp Hamburg ist ein Barcamp, das sich rund um das Thema Literatur, Bloggen, Bücher, alles, was mit Literatur zu tun hat, dreht. Barcamp bedeutet, dass jeder, der da ist, eine Session anbieten kann, also dass er oder sie über ein Thema spricht, dass zum Thema des Barcamps passt. Man muss dafür kein Experte sein. Wenn man z. B. über Frauenfiguren in der Literatur oder in Thrillern sprechen möchte, muss man dafür nicht Germanistik studiert haben sondern man kann das machen, weil man gerne Thriller liest. Man gibt sein Wissen weiter.
litnity: Es ist also eine Vortragsformat … Mareike: Ja, oder Diskussionsrunde. Es gibt aber auch Leute, die bieten Workshops an. Ich war z. B. auf einem Barcamp, auf dem uns eine Teilnehmerin die Basics von Sketchnotes beigebracht hat. Wir haben einen Stift und Papier in die Hand gedrückt bekommen und dann ging es auch schon los. Es ging darum, wie man in Konferenzen schnell und gut ein Protokoll schreiben kann. Wenn während des Meetings eine Idee aufkommt, malt man eine Glühbirne. Eine Lupe ist z. B. das Zeichen dafür, dass man etwas später noch recherchieren möchte, und so findet man das ganz schnell wieder. Je häufiger man das trainiert, desto schneller kann man das und man findet irgendwann auch seine eigenen Symbole. Das war halt ein Workshop, wo sie uns was beigebracht hat. Manchmal ist es auch eher ein Austausch. Man wirft eine These in den Raum, z. B. der deutsche Kinderbuchmarkt wird immer sexistischer, gibt noch ein paar Beispiele mit, und dann wird diskutiert.
Man ist völlig frei, wie man die Session gestalten möchte. Manche bereiten das im Vorfeld auch vor, weil sie wissen, dass sie eine Session halten möchten. Die haben dann eine PPP dabei, oder Bilder, Anschauungsmaterial … Aber man kann es auch spontan machen.
litnity: Man meldet die Session nicht im Vorfeld an? Mareike: Nein. Es läuft so: Wir haben um 8.30 Frühstück und um 9:00 geht es los mit der Eröffnungssession. Da wird das Team vorgestellt, die Teilnehmer_innen stellen sich vor, und dann wird gefragt, wer eine Session anbieten möchte. Es wird jeder Vorschlag aufgeschrieben und am Ende wird der Sessionplan erstellt. Da wird dann notiert, wer z. B. in die Session „Alkoholismus bei Ermittlerfiguren“ möchte. Dann melden sich die Leute, die daran teilnehmen möchten. Dabei muss drauf geguckt werden, wie viele an einer Session teilnehmen möchten und in welchen Raum die müssen. Eine Session mit 80 Interessierten bekommt einen größeren Raum, eine Diksussionsrunde von 5 Leuten bekommt eher die rödelige Abstellkammer. Manche Sessions müssen vielleicht wieder rausfliegen, weil man nicht genügend Platz hat oder es zu wenige Interessierte gibt. Man kann sich natürlich auch einfach eine Brause schnappen und sich irgendwo zusammensetzen. Das gab es beim Literaturcamp Heidelberg. Man muss nicht zwingend eine Session besuchen. Wenn man zwischen 12 und 13 Uhr einfach keine spannende Session findet, hält man eben Klönschnack. Wir sind direkt an der Elbe und der Speicherstadt, da kann man einen Augenblick spazieren gehen oder sich ans Wasser setzen.
litnity: Welche Themen können in Sessions besprochen werde? Du hast ja schon ein bisschen was erzählt … Mareike: Alles, was rudimentär mit Literatur und Literaturbetrieb zu tun hat oder mit Bloggern … Das einzige, was wir nicht dulden, sind homophobe, islamophobe, rassistische, sexistische Inhalte, also alles was zur Diskriminierung und Unterdrückung beiträgt.
Genau. Es ist ein Unterschied, ob jemand über Rassismus in Jugendbüchern sprechen will, was wirklich spannend ist, oder über die Islamisierung Deutschlands. Das ist ein Thema, dem wir einen Riegel vorschieben würden. Dafür gibt es andere Plattformen, wo man Gleichgesinnte findet. Aber nicht bei uns. Wir haben Teilnehmende, aber auch Helferinnen, die direkt von genau dieser Diskriminierung betroffen sind, und das Literaturcamp Hamburg soll, soweit wir es möglich machen können, ein diskriminierungsfreier Ort sein. Deswegen achten wir da auch sehr genau drauf.
litnity: Wer kommt zu so einem Litcamp? Ganz normale Leser*innen? Blogger*innen? Verlagsleute? Mareike: Es ist eine bunte Mischung. Willkommen ist jeder, der sich für Literatur interessiert. Auch wenn du „nur“ Leser bist, was ich gar nicht so herabsetzen will, wie es klingt, denn ohne Leser hätte man niemanden, für den man schreibt, auch als „nur“ Leser bist du willkommen. Vorausgesetzt, du hast ein Ticket; für 2018 sind wir allerdings ausverkauft. Es kommen Blogger, Autoren, Verlagsmenschen, und dann gibt es komische Menschen wie mich, die überall ein bisschen drinstecken. Uns alle verbindet die Liebe zur Literatur.
litnity: Warum organisierst du das? Das kostet dich doch sicherlich jede Menge Zeit … Und man hört, du bist recht perfektionistisch… Mareike: Okay, wie es angefangen hat … Als letztes Jahr das Literaturcamp in Heidelberg stattfand, haben viele im Norden getwittert, dass es schön wäre, wenn es näher an uns dran wäre. Aus Heidelberg kam dann die Antwort „Macht doch selbst“. Und ich dachte: Gut! Ich hab ja nichts zu tun zwischen zwei Jobs und Examen und Blog, ich mach das mal. Ich habe dann ein paar Leute zusammengetrommelt, die dann wieder weniger wurden, und Anfang des Jahres haben wir gesagt „Okay, wenn es stattfinden soll, wenn es ein Literaturcamp Hamburg geben soll, brauchen wir JETZT Hilfe“. Wir haben Gott sei Dank tatkräftige Unterstützung bekommen.
Und ja, ich bin durchaus perfektionistisch. Ich kann zwar auch durchaus Fünfe grade sein lassen, aber nicht überall. Die Basics müssen wirklich stehen, und da muss ich mich drauf verlassen können, dass meine Mithelfer mit mir an einem Strang ziehen. Und ja, es ist durchaus viel Zeit, die man da investiert.
litnity: Warst du schon auf vielen Litcamps? Mareike: Ehrlich? Nein. Ich wollte immer nach Heidelberg, aber ich habe da meist an meinem Examen gebastelt. Heidelberg ist immer kurz vor den mündlichen Prüfungen gewesen… Deswegen wird das Literaturcamp Hamburg tatsächlich mein erstes Literaturcamp sein.
litnity: Sogar abends gibt es bei deinem ersten Litcamp sogar ein Abendprogramm – warum das? Mareike: Den Leuten, die abends genug haben vom Literaturcamp und Literatur, stehen natürlich die Sehenswürdigkeiten Hamburgs offen. Für die Leute, die nicht genug von Literatur haben, planen wir abends Lesungen. Wir sind zu einer Zeit in St. Katharinen, in der die Nacht der Kirchen stattfindet. Das heißt, in St. Katharinen und den meisten anderen Kirchen in Hamburg findet bis in die Nacht ein Kulturprogramm statt. In St. Katharinen findet ein Konzert mit Singern & Songwritern statt,. Wir wurden gebeten, dass wir ein kleines literarisches Parallelprogramm erstellen und da haben wir uns dazu entschlossen, dass wir versuchen, Lesungen anzubieten. Zum Glück seid ihr Ladies von litnity dann rechtzeitig aufgetaucht und euch habe ich das schnell mit einem guten Gefühl übertragen. Und jetzt freuen wir uns alle gemeinsam drauf (lacht)?
Mareike, wir danken dir für das Gespräch und freuen uns angespannt 😉 auf ein inspirierendes Wochenende im September!
Christian „Flake“ Lorenz ist Keyboarder der Band Rammstein. In einer fan-internen Umfrage zum Thema „Mitgliederattraktivität“ wurde er auf Platz sechs gewählt – bei sechs Musikern ist das ziemlich weit hinten. Er kommentiert das freundlich mit der Feststellung, dass irgendeiner ja der letzte sein muss. Außerdem macht er sich als einziger der Rammsteine nichts aus Yoga, dafür aber eine Menge Gedanken. Ob man ein echter Punk sein kann, obwohl man noch bei seinen Eltern wohnt. Warum es in den 1970er Jahren keine alten Rockstars gab. Und weshalb gutes Essen und finstere Musik so schlecht zusammenpassen. „Feuer, geh´ mit mir“ weiterlesen
Finale! Hauke Harders Leseschatz birgt für uns immer schon und jetzt noch viel mehr die schönsten Bucherschätze. Jetzt ist es auch offiziell, dass unsere Schatztruhe eine der besten, reichsten, unterhaltsamsten ist, denn der Leseschatz-Blog ist einer der 45 Finalisten des Buchblogaward 2018! Wir gratulieren!
Hauke Harder bespricht Erlesenes wie immer – dieses Mal: Titel der Longlist. Er meint, es ist vieles Tolles dabei und hat einige auch schon hier und auf seinem Blog besprochen. Das hilft euch hoffentlich bei der Auswahl wenn ihr jetzt einen der Longlist-Titel lesen wollt!
Die nominierten Leseschätze, die Hauke bisher besprochen hat, sind:
– Gert Loschütz: „Ein schönes Paar“ (Verlag Schöffling & Co.): ab zur Rezension
– Maxim Biller: „Sechs Koffer“ (Kiepenheuer & Witsch GmbH), besprochen hier. https://leseschatz.com/2018/08/16/max…
– Angelika Klüssendorf (Verlag Kiepenheuer & Witsch): „Jahre später“, besprochen hier.
– Gianna Molinari: „Hier ist noch alles möglich“ (Aufbau Verlag) – zur Rezension.
– Christina Viragh (Dörlemann Verlag): „Eine dieser Nächte“ #Leseschatz-TV: #Indiebookday 2018 (Im Filmchen ist es Buch Nr. 10), auf YouTube zu hören
– Arno Geiger: „Unter der Drachenwand“ (Hanser Literaturverlage). Die Rezension steht hier.
Mehr zum Buchpreis: https://www.deutscher-buchpreis.de/
Wir drücken allen Anwärtern die Daumen.
Die siebenköpfige Jury für den Deutschen Buchpreis, mit dabei der Literaturblogger „Kaffeehaussitzer“ Uwe Kalkowski, hat die 20 Favoriten für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres nominiert. Darunter „… große historische, aber auch verspielt fantastische Weltentwürfe, ebenso wie Texte, die eine radikale Reduktion der Perspektive suchen, bis auf den Nullpunkt des Erzählens“, so Sprecherin Christine Lötscher. „Der deutsche Buchpreis 2018. Die Longlist steht!“ weiterlesen
Sascha`s Rezension zu Emma Glass Debütroman, Peach.
Es gibt Bücher, die überzeugen mit einer spannenden, traurigen, fantastischen, liebevollen oder dramatischen Erzählung. Andere Bücher beeindrucken durch einen sprachgewaltigen Stil, sie zeigen auf, was alles mit Sprache möglich ist. Und dann gibt es Werke, die zeigen, dass Literatur nicht nur Geschichten erzählen kann, sondern zugleich auch Kunst ist. Emma Glass Debütroman Peach erzählt nicht nur eine schockierende Geschichte, die in ihrer Explizitheit stellenweise an Lize Spit erinnert, sie erschafft vielmehr eine Sprachwelt in der das Unaussprechliche seine Wörter findet.
litnity: Tilman, du arbeitest als Rechtsanwalt, betreibst mit 54books ein sehr beliebtes Literaturblog, mit 54stories eine Plattform für Prosa und Lyrik, du moderierst, hältst Vorträge… , das klingt nach einem interessanten, arbeits- und abwechslungsreichen Leben. Wie geht es dir damit und was hast du noch so vor? Tilman: Das klingt immer ein bisschen wilder als es ist.
Normalerweise dreht sich hier ja alles um Bücher, doch heute haben wir an dieser Stelle einen Filmtipp für euch, für einen Indiefilm, den man leicht verpassen könnte, weil er selten gezeigt wird. Gestern Abend hatte in Berlin »Iuventa der Film« Deutschlandpremiere. „Filmpremiere in Berlin: „Iuventa, der Film““ weiterlesen
Heute Abend traue ich mich mal so richtig was. Ich habe mir nicht nur einen doppelten Black Russian gemixt, und das bei der Hitze draußen, das wird mir noch leid tun. Das wird mir noch richtig leid tun, denn ich merke schon nach dem ersten Schluck, dass es bei dem einen nicht bleiben wird, aber vielleicht diesmal ja doch.
Also nicht nur der Black Russian, nein, aus meiner Kiste der Trillionen vernachlässigten Bücher habe ich an diesem besonderen stinknormalen Abend Axolotl Roadkill von Helene Hegemann herausgezogen. Ich denke immer, die würde Herlinde Hegemann heißen, irgendwie passt der Name Herlinde in meiner Vorstellung besser zu ihr.
Im aktuellen stories! Quickie empfiehlt Buchhändlerin Sarah O´Connor ihren größen Sommer-Literatur-Hit: „Der schöne Gast“ von Anna Katharina Fröhlich. Sarah findet: „Diese Autorin ist ein absoulutes Sprachgenie und schreibt … “ Ach, hört selbst!
In den stories! Quickies verraten uns die Buchhändler*innen aus Anne Beurichs Team in zwei bis drei Minuten Videos, welche Geschichten, Romane und Autor*innen sie gerade begeistern. Wir finden es toll, so kurz und knackig zu inspirieren und freuen uns, dass wir euch diese Quickies bei uns zeigen dürfen. Dankeschön ans stories! Team. Viele weitere Highlights und „Herzensbücher“ findet ihr auf stories-hamburg.de
Einnmal mehr gilt es über einen Literaturpreis zu berichten, den renommiertesten und mit 50.000 Euro bemerkenswert hoch dotierten von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vergebenen Georg-Büchner-Preis. Er geht in diesem Jahr an Terézia Mora.
Vor allem eine sehr subjektive Angelegenheit. Die Protzkarosse vor der Tür? Oder mal für einige Stunden allein zu sein? Für mich wären es ein paar Monate in einem tibetischen Kloster mit speziellen Unterweisungen.
… und ohne den Deutschen Buchhandlungspreis? Das fragt sich unsere Kulturstaatsministerin Monika Gütters. Die Welt wäre kulturell ärmer ohne inhabergeführte Buchhandlungen, die sich um den Wert der Ware Buch mehr scheren als andere und die nicht nur Verkaufszahlen im Visier haben. Deshalb gibt es seit drei Jahren den Deutschen Buchhandlungspreis. Um diesen konnten sich auch in diesem Jahr unabhängige Buchhandlungen bewerben, die einen Jahresumsatz unter einer Million haben und die ihre Buchhandlungen als Kulturorte und Orte des Austausches über Literatur pflegen.
Hauke Harder bespricht mal wieder seine jüngsten Lektüren. Im Mittelpunkt steht die finnische Autorin Selja Ahava mit ihren beiden Romanen „Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm“ (tatsächlich passiert!) und ihrem neueren Roman „Dinge, die vom Himmel fallen“. Sehens- und lesenswert!
Ich heiße Jasmin und betreibe seit einigen Monaten den Bücherblog LEAF AND LITERATURE. Ich lese gern und viel fiktionale Literatur in deutscher und englischer Sprache, wobei ich mit besonderer Begeisterung zu Familien- und Gesellschaftsromanen sowie Abenteuer- und Reiseromanen greife. Auch autobiografisches Schreiben interessiert mich immer mehr und Kinderbücher lese ich, seit ich selbst Mama geworden bin wieder mit allergrößter Freude.
Auch beruflich darf ich mich täglich mit Büchern befassen. Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Universität, unterrichte Seminare zu amerikanischer Literatur und arbeite an meiner Doktorarbeit im Bereich der Literatur- und Kulturwissenschaft Nordamerikas. „beautiful leaves“ weiterlesen
litnity hat mit Buchhändler und Blogger Hauke Harder aus Kiel gesprochen; dabei entstand ein Interview mit einem sehr offenen, wachen Menschen, dessen Begeisterung für die Literatur regelrecht ansteckt. Keep on moving, Hauke Harder!
Heute war ich unterwegs, um nach einem Geburtstagsgeschenk für meinen Freund zu stöbern. Das ging natürlich nicht, ohne mir selbst eine Kleinigkeit zu gönnen. Nachdem ich dekorativen Schalen in modischen Farben, einem schwarz-weiß gestreiften Südwester (todschick!) und bizarren Nippesfigürchen namens „Angry Aliens“ widerstanden hatte, sah ich dieses hübsche kleine Buch. Elisabeth Raether, Die trinkende Frau. Das war, solange sie erschien, meine liebste Kolumne im Zeit-Magazin.
Neben meinem Bett steht seit Ewigkeiten eine Box mit ungefähr 40 ungelesenen Büchern. Vorgestern habe ich beschlossen, mir ab sofort jede Woche eins davon vorzuknöpfen. Wenn ich mich an diesen Vorsatz halte, außerdem zwischendurch keine neue Lektüre vom Altpapiercontainer oder aus irgendwelchen zu-verschenken-Kisten am Straßenrand anschleppe, dann ist die Sache gegen Ende des Jahres endlich mal erledigt. Übertriebene Hoffnungen mache ich mir nicht, nicht nur wegen der vielen zu-verschenken-Kisten überall, die ich ab sofort komplett ignorieren muss.
Seit dem letzten Literatureintrag habe ich vier Bücher gelesen, aber das vierte habe ich trotz strengster Auflagen mal wieder unterwegs abgegriffen, ich konnte nicht anders. Spende für den guten Zweck, erstens, und zweitens habe ich das gleich weggeschmökert, das ist nicht mal in die Nähe meiner überquellende Bücherkiste neben dem Bett gekommen. Seichte Lokalkrimi-Unterhaltung, nicht weiter der Rede wert, darf zwischendurch auch mal sein. „Königinnen.“ weiterlesen
Es macht überhaupt keinen Sinn, an Schönwettertagen vor die Tür zu gehen. Die Ausflugsziele quellen über, die Gastronomie serviert unterbesetzt, schlechtgelaunt und viel zu teuer, alles ist anstrengend.
Besser, man bleibt zuhause, bis die aufgemotzten Cabrios wieder in ihren Garagen stehen, die Menschen mit Flipflops und buntbedruckten T-Shirts auf ihren Sofas sitzen und die Ruhe einkehrt, die sich alle auf ihrer Suche danach den ganzen Tag über gegenseitig zunichte gemacht haben.
Es ist noch lange hell und warm, kein Grund zur Eile.