In Anna Katharina Fröhlichs „Der schöne Gast“ geht es um die Liebe, verschlungen, verwoben, sinnlich. Die Autorin erzählt eine Geschichte, wie sie eigentlich nur in einer mediterranen Kulisse passieren kann. In diesem Roman ist einfach alles erst einmal schön. Fröhlichs Figuren sind attraktiv. Sie sind gebildet. Sie sind feinsinnig. Und sie sind verliebt.
Auf ihrem Landsitz an einem italienischen See verbringt die Ich-Erzählerin, ihres Zeichens Botanikerin und naturverliebt (um nicht zu sagen: versessen), aber auch Ästhetin und Sprachliebhaberin ihre Zeit zurückgezogen in ihrem Kräutergarten oder in ihrer Bibliothek. Bis plötzlich und unerwartet ein eleganter, junger Kroate ihren Alltag und vor allem ihre Gefühle aufwühlt. Sie bricht mit einer rasanten Verliebtheit geradezu in die Welt ihrer eigenen Emotionen ein. Leider bleibt es nicht beim Höhenflug. Dieser wird nur allzu bald von heftigem Liebeskummer abgelöst. Das darf man hier verraten ohne zu spoilern, denn eigentlich geht es in Fröhlichs Roman nicht um das, was geschieht sondern darum, wie es erzählt wird. Um Bilder, Sprache, Adjektive, Betrachtungsweisen. Darin liegen die Ruhe und die Kraft des Buches, die es zur perfekten Urlaubslektüre machen.
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