Britta arbeitet in einem Hotel in Klütz, einem kleinen Küstenort in Mecklenburg. Der Besitzer des Hotel möchte Umbaumaßnahmen vornehmen lassen und das Hotel deswegen über Winter schließen. Die bevorstehende Zwangspause bereitet Britta Unbehagen, deshalb ist sie froh, in „ihrem“ Chor, den sie vor zwanzig Jahren mitgegründet hat, eine feste Konstante zu haben.
Zusammen mit den anderen Chormitgliedern freut sie sich auf die Teilnahme an einem Wettbewerb in Finnland. Doch ausgerechnet jetzt muss der Chorleiter aus beruflichen Gründen ans andere Ende von Deutschland ziehen. Auf die Schnelle wird eine Annonce geschalten und es melden sich tatsächlich potentielle Kandidaten, doch diese fallen allesamt bei den Chormitgliedern durch.
Über Umwege lernt Britta den Pianisten Jasper kennen, der sie dazu überredet, die Leitung des Chores selbst zu übernehmen. Eigentlich traut Britta sich das gar nicht zu, aber die Alternative wäre, dass der Chor auseinanderfällt und das möchte sie mit allen Mitteln verhindern.
Der bildhafte Schreibstil von Janne Mommsen hat mich sofort begeistert und nach und nach hatte ich das Gefühl, jede Ecke von Klütz zu kennen und die Protagonistin und die Nebendarsteller auf den Straßen und Wegen entlang gehen oder fahren sehen.
Auch die Idee, dem Singen und dem Chor eine so große Plattform zu geben, hat mir gut gefallen. – en fester Termin, eine verlässliche Gruppe, Menschen, die man seit Jahren kennt, eine eingeschworene Gemeinschaft, die Halt gibt, das war glaubwürdig gestaltet.
Mit Britta bin ich leider gar nicht warm geworden. Einerseits wird sie als starke und selbständige Frau beschrieben, dann ist sie diejenige, die verunsichert ist, nicht an sich selbst glaubt und schon gar nicht daran, dass sie einem bestimmten Mann gefallen könnte. Als sich dann tatsächlich etwas zwischen ihr und besagtem Mann anbahnt, war das eher emotionslos und schnell abgehandelt.
Auch hat mich gestört, dass es immer wieder auf und ab geht. Viele kleine Probleme, die dazu führen, dass der Chor aufgelöst wird (oder auch nicht), dass die Männerstimmen abspringen (oder auch nicht), dass die Reise nach Finnland abgesagt wird (oder auch nicht). Das war mir persönlich „to much“.
Leider gab es auch Ereignisse innerhalb des Buches, die nicht glaubwürdig waren, wenn ich das näher ausführe, verrate ich allerdings zu viel und das möchte ich vermeiden. Wer das Buch noch lesen möchte, kann sich selbst ein Bild davon machen, für diejenigen, die das Buch schon kennen, werfe ich den Begriff „Musikhochschule“ in den Raum und hoffe, ihr könnt erahnen, auf was ich mich beziehe.
Aus genannten Gründen vergebe ich „nur“ 3,5 von fünf Sterne.