„Die Schule am Meer“ ist zu allererst ein wunderschön geschriebener Roman, aber auch ein Stück Geschichtsunterricht, den er basiert auf wahren Gegebenheiten.
Anni und ihr Mann Paul gründen 1925 gemeinsam mit weiteren Pädagogen eine Schule „am Rand der Welt“, in der sie ihre eigenen Vorstellungen von einer kindgerechten und modernen Pädagogik umsetzen möchten. Im Mittelpunkt des Romans stehen natürlich die Lehrer und Schüler der Schule, aber auch die „Ureinwohner Juists“, die der Schule teils wohlwollend und teils mit Skepsis gegenüberstehen.
Das Buch behandelt sehr viele interessante Themen der damaligen Zeit wie eben die Bemühungen, Pädagogik zu reformieren und von dem starren System der wilhelminischen Ära abzurücken, aber auch den immer stärker aufkommenden Antisemitismus.
Sandra Lüpkes Schreibstil ist einfach nur schön und flüssig zu lesen, ihre Beschreibungen lassen die Insel Juist vor dem inneren Auge lebendig werden. Auch ihre Figuren sind vielschichtig und liebevoll gestaltet, besonders schön fand ich es, den Kindern, die aus den verschiedensten Verhältnissen stammen, beim Erwachsenwerden zuzusehen.
Ein sehr nettes Detail sind die vielen zeitgenössischen Fotos auf der Innenseite des Buchumschlags.
Weitere Rezensionen lesen: Die Schule am Meer | Sandra Lüpkes