„Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden“ ist ein erstaunlich „kleines“ Buch mit weniger als 200 Seiten, und doch zeigt es, dass man für eine klare Aussage keinen dicken Wälzer braucht.
Mit Hilfe des jungen Postboten lädt Genki Kawamura den Leser recht herzlich ein mit ihm zusammen über das Leben an sich, seinem Sinn und Unsinn nachzusinnen. Von jetzt auf gleich ist unser Protagonist, der uns aus seiner Sicht die Handlung erzählt, mit dem Umstand konfrontiert, dass er schon bald sterben muss. Kurzum er wird mit dem Tod konfrontiert und verfällt in die alte wohl bekannte Panik: der Angst vor dem Tod. Er will noch nicht sterben! Da kommt ihm der Vorschlag vom Teufel gerade recht: Der Postbote darf einen weiteren Tag leben, wenn dafür eine Sache (die sich der Teufel aussucht) von der Welt verschwindet.
Und schon sieht man sich der stetigen Frage gegenüber „was wäre, wenn…?“ und resümiert zusammen mit dem Protagonisten dessen Leben, die Bedeutung von Dingen für ihn persönlich und dem einzelnen.
Was bedeutet Leben? Was ist Zeit? Was macht den Menschen aus? und und und….
Kurzum man bekommt auf 190 Seiten Grundsatzfragen der Philosophie und Ethik gestellt. Dabei ist die Geschichte nicht staubtrocken und todernst, sondern bietet sowohl stille, traurige Momente als auch schöne, lustige und herzige.
Ich persönlich mochte Aloha – denn er ist de facto kein Teufel im landläufigen Stil. Aber auch Weißkohl wächst einen schnell ans Herz.
Also ein Buch, das mich wirklich fasziniert hat auch wenn ich das Ende von sehr …offen empfinde und gerne noch eine Weile beim Postboten geblieben wäre.
4 von 5 Briefmarken
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Ich habe es vor Kurzem in England gefunden, aber wegen des Gepäcks leider nicht mitgenommen und will es mir seitdem unbedingt noch holen. Jetzt erst Recht.