Eigentlich ein Roman über Tod, Trauer, Shakespeare und Hamlet. Und auch wieder nicht. Denn in der Hauptsache geht es um Agnes, seine ungewöhnliche Frau. Agnes bleibt mit den Kindern in Stratford-upon-Avon, während ihr Mann Karriere in London macht. Sie ist eine leise, kluge Frau, die hilflos mit ansehen muss, wir ihr Sohn an der Pest stirbt. Dabei ist sie es, zu der die ganze Stadt kommt, wenn es um Krankheit und Heilung geht. Erzählt wird die Geschichte eines Ehepaares, das mit seiner Trauer um den Sohn fertig werden muss, das aufpassen muss, nicht daran zu zerbrechen. Das Buch ist so gut, so intelligent geschrieben, dass man sich als Teil der Geschichte fühlt, mitfiebert, leidet, berührt wird und für die Dauer des Lesens nicht in dieser Welt ist. Das liegt nicht nur am Plot, sondern vor allem an der Sprache, die beschreibt und mitreißt, ohne reißerisch zu sein. Und am Ende wünscht man sich, genauso stark wie Agnes zu sein.
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