„Was wir sind“ greift das Problem einer Generation auf, die theoretisch alle Möglichkeiten hat und dadurch gleichzeitig einen größeren Druck als andere Generationen vor ihnen. Denn kommt mit der Möglichkeit nicht auch gleichzeitig die Verpflichtung alles zu haben? Genau vor diesem Dilemma stehen die Freundinnen Cate, Hannah und Lissa. Cate ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn, reibt sich aber einerseits an den Erwartungen auf, die an eine junge Mutter gestellt werden – trotz chronischem Schlafmangel alles im Griff haben und das am besten noch ökologisch wertvoll. Hannah hat alles – die tolle Karriere, das schöne Appartement und den fantastischen Ehemann, was sie sich jedoch am meisten wünscht, ist ein Kind. Und Lissa scheint alles leicht von der Hand zu gehen, die schöne, freigeistige Schauspielerin, die sich aber mit Selbstzweifeln ob der stotternden Karriere plagt.
Alle drei Frauen sind toll dargestellt, mit ihren Stärken und Schwächen. Es gibt viele Rückblicke, in denen der Leser die Hoffnungen, Wünsche aber auch Rückschläge der Freundinnen miterlebt.
Das Buch ist trotz allem versöhnlich und zeigt den größten Fehler auf, den man machen kann: sich ständig zu vergleichen und nicht auf das zu schauen, was man hat. The grass isn’t greener on the other side.
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