Mit Wédora – Schatten und Tod kommt der zweite und vermutlich auch letzte Teil von Markus Heitz Wédora Romanreihe in die Buchläden und wie man den deutschen Bestsellerautor kennt, ist auch dieser Band wirklich umfanreich und mit 656 Seiten auch noch einmal knapp 50 Seiten dicker als Band 1. Zum Glück ist die Lektüre des ersten Romans Wédora – Staub und Blut bei mir noch nicht so lange her, da ich ansonsten Probleme gehabt hätte, mich an alles in einem ausreichenden Ausmaß zu erinnern. Zwar hat Markus Heitz am Anfang des Romans einen kurzen und sehr hilfreichen Rückblick eingearbeitet, wodurch man sich die wichtigsten Ereignisse des Auftaktromans noch einmal in Erinnerung rufen kann. Für ein gutes Verständnis empfehle ich nichtsdestotrotz aber die komplette Lektüre des ersten Romans!
Wédora – Schatten und Tod setzt quasi direkt an den Ereignissen des ersten Teils der Reihe an und greift die bisherigen Ereignisse auf. Die beiden Protagonisten Tomeija und Liothan sind aufgrund ihrer Heldentaten im Roman Staub und Blut reich belohnt worden und gehören von nun an der Oberschicht der Wüsten- und Handelsmetropole Wédora an. Außerdem haben sie eine prächtige Villa, die ein zentraler Schauplatz in Teil 1 gewesen ist, ebenfalls als Belohnung geschenkt. So haben beide also die besten Voraussetzungen, um ein luxoriöses Leben in der Metropole zu fristen und ihren Bestimmungen nachzugehen. Liothan ist magisch veranlagt und vermag es, die Kraft der drei Monde zu nutzen. Er will seine Kenntnisse ausbauen und versucht durch die Lektüre unzähliger Werke zu einem der mächtigsten Saldûn, eine Art Magier, zu werden. Währenddessen hat Tomeija die Ausbildung zu einer Hohepriesterin Driochors aufgenommen und versucht ihre Vergangenheit als Geetzeshüterin in der alten Welt endlich hinter sich zu lassen. Doch kommt es natürlich anders als es soll und der trügerische Frieden, in denen sich beide wägen, wird schneller gestört, als ihnen lieb sein kann. Tomeija wird in ihre alte Rolle von höchster Stelle berufen, als sie einen mysteriösen Todesfall in der Festung Sandwacht untersuchen soll, während sich Liothan bei seiner Recherche eher langweilt und sich auf eine Erkundungstour unter der Stadt begibt und dabei eine riesige Bedrohung der Stadt aufdeckt. Wird beiden Protagonisten auch dieses Mal wieder die Rettung der Wüstenstadt Wédora gelingen?
Der Einstieg in die Fortsetzung der Wédora Saga ist mir zum Glück recht leicht gefallen. Dies leigt zum einen an der kurzen aber dennoch sehr guten Zusammenfassung des vorangegangenen Teils direkt am Anfang dieser Fortsetzung und zum anderen an der Tatsache, dass ich Band 1 erst vor Kurzem beendet hatte. Beste Voraussetzungen also zum Wiedereinstieg. Nicht zum ersten Mal führt Heitz hier im Prolog einige neue Charaktere ein, um sie direkt wieder das zeitliche segnen zu lassen. Sinn und Zweck ist einfach die Einführung eines neuen Feindes. Dies mag ein gutes Mittel sein, doch ist es schon irgendwie schade um die Figuren. Aber auf diese „Redshirts„, kommt es in der Geschichte sowieso nicht an, denn die Handlung konzentriert sich, wie bereits Roman eins, auf die Protagonisten Liothan und Tomeija, welche nach den turbulenten Ereignissen nun erst einmal einw enig zur Ruhe kommen, auch wenn die Ruhe nicht lange hält. Obwohl beide bereits in Buch eins eine starke Entwicklung durchgemacht haben, stehen beide in Wédora – Schatten und Tod nicht still und könnens ich auch hier noch weiterentwickeln. Fest in der Wüstenstadt angekommen, integreiren sie sich immer mehr in das tägliche Geschehen der Metropole und fangen an, ihre Positionen zu verbessern und zu intrigieren, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Auch gegenüber der anderen Person sind sie nicht immer ehrlich, obwohl trotzdem ihre stärksten Charakterzüge überwiegen und Liothan beispielsweise von seinem inneren Motiv, eine Art Robin Hood zu sein, angetrieben wird und so sein Handeln bestimmt wird. Auch die Interaktion mit anderen Figuren, ob menschlich oder phantastisch, gefällt mir ausgesprochen gut.
Was mir in dieser Fortsetzung besonders positiv aufgefallen ist, ist der Umstand, dass Markus Heitz allem etwas mehr Raum zur Entwicklung gegeben hat. Während in anderen Besprechungen dies teilweise als zu langatmig und kontraproduktiv für die Spannung deklariert worden ist, fand ich dies gerade gut, um nicht so überstürzt von einem Ort zum nächsten zu hasten. So wurde etwas entschleunigt und man konnte einige Entwicklungen besser nachvollziehen. In Staub und Blut war mir das teilweise doch zu hektisch und man geriet nur allzu schnell in eine Kampfszene.
Darüber hinaus hat mir auch der Plot der zweiten Geschichte sehr gut gefallen. Die Handlung ist liebevoll und detailliert ausgearbeitet und man lernt zudem noch weitere Bereiche der skizzierten Welt besser kennen, indem man an der Seite der Protagonisten durch die Welt reist. Vor allem die Katakomben sowie Sandwacht fand ich sehr spannende Settings, die die Handlung stimmig ergänzt und die vorhandene Welt sinnvoll erweitert haben. So steht der Plot der ersten Geschichte in nichts nach. Er ist abwechslungs- und actionreich geschrieben und durch neue Szenarien kam noch einmal frischer Wind in die Saga. Allerdings fand ich den Handlungsstrang in der alten Heimat von Tomeija und Liothan absolut überflüssig. Er hat keinerlei Auswirkungen auf die eigentliche Handlung, welche in Wédora spielt. Zwar führt dies am Ende zu einer versöhnlichen Entwicklung, die das eventuell enttäuschende Ende des ersten Bandes etwas relativiert. Hätte man aber in meinen Augen auch streichen können. Der Handlungsstrang in Wédora war in meinen Augen spannend genug.
Zudem kann ich das Hörbuch absolut empfehlen. Uve Teschner hat einee sehr abwechslungsreiche und faszinierende Stimme, die noch das gewisse Extra in die Geschichte gezaubert hat und dazu führt, dass ich dieses Hörbuch nicht zum letzten Mal gehört habe!
Auch wenn es im Schlusswort hieß, dass es voraussichtlich die letzte Geschichte aus Wédora gewesen ist, so wünsche ich mir dennoch in naher Zukunft ein weiteres Abenteuer von Heitz in der Wüste. Man merkt dieser Welt die Rollenspielgrundlage an, da sie liebe- und detailvoll ausgearbeitet ist. Ein bis auf Kleinigkeiten spannendes Abenteuer in der Wüste und wieder ein sehr empfehlenswertes Fantasyepos aus der Feder von Markus Heitz. Lesenswert!
Fazit zu Wédora – Schatten und Tod von Markus Heitz
Eine spannende und sehr abwechslungsreiche Fortsetzung des Wédora-Epos von Markus Heitz. Unterhaltsam und mit viel Liebe fürs Detail. Lesenswert und für Fantasyfans eine klare Empfehlung!
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