Das Cover, das einen aus dem Wasser ragenden Kirchturm zeigt, macht bereits neugierig, was es damit wohl auf sich hat.
Es ist der ehemalige Kirchturm der Stadt Graun in Südtirol, deren wechselhafte Geschichte ab der Besetzung durch die italienischen Faschisten erzählt wird.
Hauptperson ist Trina, zu Beginn eine junge angehende Lehrerin, die nach ihrem Examen keine Anstellung findet, da Unterricht auf Deutsch verboten wird.
Trina unterrichtet heimlich, heiratet schließlich und kommt auch in das alltägliche Leben in Graun, in dem man sich um die Landwirtschaft kümmert und alles immer etwas karg ist.
Über allem schwebt die ständige Angst vor dem Bau eines Staudamms, der das Dorf überfluten könnte und dann wird Graun auch in den Strudel des zweiten Weltkriegs gezogen.
Das Thema des Romans war sehr interessant und nach meinem Gefühl auch sehr gut recherchiert.
Der Roman ist gut zu lesen und wird gegen Ende auch ganz spannend.
Leider blieb mir jedoch die Hauptfigur Trina seltsam fremd. Insbesondere im ersten Teil des Buches erfährt man viel zu wenig über ihre Motivation und es ist oft nicht ganz nachvollziehbar, warum diese oder jene Entscheidung getroffen wird. Hier hätten dem Buch ein paar Seiten, in denen Trina, aber auch ihr Ehemann, besser beschrieben werden, gut getan.
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