Autor: Ahmad Schamlu
Ahmad Schamlu wurde am 12. Dezember 1925 in Rasht, Iran, in eine Militärsfamilie hineingeboren. Schon in seiner Jugend beteiligte er sich an politischen Aktivitäten des Nord-Irans, in deren Verlauf er aucheine Zeit lang im Sowjetunionsgefängnis in Rasht in Haft saß. Auch ein Jahr später wurde er mit seinem Vater festgenommen und vor ein Erschießungskommando gestellt, bis von der Regierung ein Entlassungsbefehl kam. Nach seiner Freilassung kehrte er zurück nach Teheran und verließ die Schule für
immer. 1947 wurde sein erster Gedichtband veröffentlicht, viele weitere folgten,
z. T. unter starkem Einfluss seiner Frau Aida. Mehrfach arbeitete er auch für Zeitschriften, insbesondere in den 1950er Jahren war er literarisch und journalistisch sehr aktiv, brachte Übersetzungen heraus und gab Lesungen. 1955 verbrachte er drei Monate in den U.S.A., in denen er bedeutende Dichter kennenlernte, wie Yashar Kemal und Adonis. Schon drei Monate nach seiner Rückkehr in den Iran verließ er diesen aus Protest gegen die Regierung wieder, ging erst in die U.S.A., dann nach London. Nach der iranischen Revolution 1979 kehrte er schließlich für immer zurück und arbeitete zunächst im journalistischen Bereich. Ab 1983 wurden alle Werke von Shamlu verboten, dennoch schrieb er weiter. 10 Jahre später erhielten einige seiner Bücher dann begrenzt die Genehmigung zur Veröffentlichung. Seine letzten Jahre – bis zu seinem Tod am zweiten Juli 2000 – verbrachte er im Privaten, da ihm eine Veröffentlichung seiner Bücher verboten und ihm zudem eine literarische und künstlerische Aktivität sowie öffentliche Auftritte untersagt waren. Er wollte das Land aber auch nicht mehr verlassen und sagte dazu: „Die schwere Last der Fremde ist schwerer als meine Kraft“. Aufgrund seines
Diabetes musste ihm zudem ein Bein amputiert werden. Doch fortwährend arbeitete er weiter an ‚Ketabe Kutscheh‘. Von der Enzyklopädie erschienen zu seinen Lebzeiten bereits 14 Bände. Seit seinem Tod setzt ein Team unter Aidas Leitung die Arbeit fort.