Autor: Albert H. Rausch
Geb. 1882 in Friedberg, gest. 1949 in Magreglio am Comer See/
Italien, schrieb ab 1932 unter dem bekannter gewordenen Pseu-
––donym Henry Benrath. Studierte erst in Gießen Germanistik, Romanistik
und Geschichte, später an der Sorbonne, Paris. 1906 traf er Stefan
George, was seine schriftstellerische Laufbahn wesentlich inspirierte,
ohne in dessen Kreis zu sein. Unter seinem Geburtsnamen veröffentlichte
er zwischen 1907 und 1909 seine ersten Lyrikbände Der
Traum der Treue (1907), Frühe Verse aus dem Parke des Eaux-Vives
und Strophen aus der Villa des Glycines (1907), Die Urnen der Nelken
und Chrysanthemen und die Gesänge für Cyril und Konradin (1908),
Das Buch für Tristan (1909). Unter den Novellen, Prosa und Aufsätzen
der frühen Jahre ragen die Reiseschilderungen über Italien Südliche
Reise (1913) sowie Jonathan & Patroklos (1916), Die Träume von
Siena (1920), Ephebische Trilogie (1924), Eros Anadyomenos (1927)
und Märchen unter Palmen (1928) hervor. In diesen Jahren erschienen
u.a. auch weitere Lyrikbände.
1932 erhielt Rausch den Büchnerpreis. Danach schrieb er unter
dem Pseudonym Henry Benrath weiter, neben weiteren Gedichten,
Aufsätze wie Stefan George (1935), Welt in Bläue (1938) und Die
Stimme Delphis (1939) Die Kriegszeit verbrachte Rausch im Ausland,
zuletzt ließ er sich in Magreglio nieder, wo er durch seine Intervention
die Bevölkerung zweier Dörfer vor der Vernichtung durch die Nazis
bewahrte und wo er bis zu seinem Tode blieb. Seine Autobiographie
Der Weg (1943) und genau recherchierte historische Romane um drei
deutsche Kaiserinnen entstanden, bis hin zu Kaiser Otto III. (1951)
und dem Roman Die Geschenke der Liebe (posthum 1952), welches
seine immer stärkere Hinwendung zu einer Verschmelzung europäischer
und asiatischer Kultur aufzeigt. Sein letztes Werk aus dem
Nachlass sind nochmals Gedichte: Liebe (1955).