Autor: Becker Dan
Der Autor Dan Becker ist 1958 in Potsdam geboren und 17 Tage vor dem Bau der Deutsch-Deutschen Mauer in den Westen „mitgenommen“ worden. Die Verwandten waren in beiden Teilen Deutschlands verstreut, so dass er beide politische Systeme miterleben konnte. Er „verstand so gar nicht, warum zwei Meinungen sich nicht ergänzen können, sondern bekriegen müssen.“ 1976 brach er die Schule ab und „reiste durch Stadt und Land“, nahm Gelegenheitsjobs an und zog „durch die vielen Tunnel des Lebens in allen Schichten.“ Als er 20 Jahre alt wurde studierte er jeden Monat kiloweise Bücher. Auch die Literaten der Sturm und Drangzeit. „Die Texte waren voller Empfindsamkeit und Tatendrang. Das ging mir ins Blut über und ich wollte unbedingt schreiben.“ Dann besuchte er die Volkshochschule, um das Abitur im zweiten Bildungsweg nachzumachen und zog in der Welt herum. 1983 schrieb er Kurzgeschichten. 1984 veröffentlichte er sein erstes Buch mit dem Titel: „Ein Blatt im Wind“, „so wie er sich gerade fühlte“, sagt er. Lyrik, Prosa, Aphorismen. Die trug er in Berlin selbst in die Buchhandlungen. Die Auflage wurde vollständig verkauft. Trotzdem: „Von dem Geld konnte man nicht leben. Keine Krankenversicherung. Keine Einzahlung in die Rentenkasse.“ So eröffnete er in München eine GmbH für den Vertrieb von Kapitalanlagen, gab ein Infoblatt für Anleger heraus und schrieb ein Erstlingswerk der Branche „Verkauf von Kapitalanlagen.“ 1994 schloss er die Türen. „Schnell weg bevor die Gefühle abgesoffen sind“. Seit 1995 widmet er sich der Bildhauerei, zeichnet und schrieb inzwischen weitere vier Bücher über positives Denken, Lyrik und „nachdem ich an der Menschheit fast verzweifelt bin“, einen fesselnden Roman der Zeitgeschichte. „Ich habe alles selbst miterlebt. Gutes aber auch unsinnige Kriege bis zum Völkermord und die schleichende Vergiftung der Umwelt.“
Warum dieses Buch
Warum dieses Buch, fragt mich die Verlegerin vorgestern. Tja, was soll man sonst noch tun, um den Wahnsinn zu stoppen? Ich bin in den 68ern groß geworden. Da spürte man noch die Nazidiktatur. Ein autoritärer Polizeistaat. Dann begann, gegen jede Vernunft, wieder die Hochrüstung. Warum fragte der Lehrer in der Schule? Ja, warum wohl? Weil die in den Rüstungskonzernen so nett sind und der Regierung Sicherheit bieten wollen. Für diese Antwort gab es, vom liberalen Lehrer, die Note sechs. Aber viele glaubten das. Als trotz der Ermahnung an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs im ehemaligen Jugoslawien das Abschlachten nochmals begann, konnte ich vor Verzweiflung nachts nicht schlafen. Ich war fassungslos. Ich wollte am liebsten loslaufen und die Verantwortlichen stoppen. Wie kann man so etwas nur tun? Dass gleiche gilt für die nunmehr offensichtliche Vergiftung der Umwelt. Die Tötung von Organismen. Man kann sich doch nicht einfach nur der Ohnmacht hingeben. Alles mitmachen. Dann stirbt etwas in dir selbst. Deshalb ist diese Thematik auch mit in den Roman eingeflossen.
Ein weiterer Grund auf diese Art zu schreiben, war der Versuch einseitige Genres zu knacken. Etwas Anderes auszuprobieren. Es hat wohl geklappt. Ein gelungener Mix aus Zeitgeschichte, der knalligen Spannung eines Krimis und Love, Love, Love. Eine Lovestory wie aus Romeo und Julia. Und nicht zuletzt Fantasie und etwas Esoterik. Mal etwas ganz Neues. Ein echtes Meisterwerk sagt Moni die Lektorin.
Noch ein Wort
Ich bin halt manchmal anderer Meinung zu den Tendenzen die in der Welt herumlaufen. Dann spüre ich einfach nur Ohnmacht, weil ich nicht weiß was ich tun soll. Weil alle mitmachen, bin ich mir oft nicht sicher ob ich überhaupt richtig liege.