Autor: Carl Laszlo
Carl Laszlo (1923–2013) wuchs als Sohn einer assimilierten großbürgerlich-jüdischen Familie im ungarischen Pécs auf. Er besuchte das Zisterzienser-Gymnasium seiner Heimatstadt und wandte sich danach schnell dem Studium der Medizin zu. 1944 fiel der größte Teil von Laszlos vielköpfiger Familie dem Holocaust zum Opfer. Wie durch ein Wunder überlebte er selbst dagegen den mörderischen Aufenthalt in mehreren Konzentrationslager, darunter Auschwitz, Sachsenhausen und Buchenwald.
Nach dem Krieg etablierte sich Laszlo erfolgreich als Psychoanalytiker und Kunsthändler in Basel. 1968 erhielt er die Schweizer Staatsbürgerschaft. Nicht zuletzt aufgrund persönlicher Kontakte zu namhaften Größen der internationalen Kunstszene baute Laszlo seine Sammlungen immer weiter aus. Neben mehreren tausend buddhistischen Statuen aus dem 15. bis 19. Jahrhundert umfasste seine Privatkollektion bei seinem Ableben 2013 u. a. zahlreiche bedeutende Werke von William Blake, Salvador Dalí, Friedensreich Hundertwasser, Roy Lichtenstein und Andy Warhol.
Laszlo trat seit den 50er Jahren auch immer wieder als Verfasser von Kurzdramen, Manifesten und als Zeitschriftenherausgeber auf. Seine unter die Haut gehenden fiktionalisierten Erinnerungen an seine Zeit im Konzentrationslager Auschwitz, die er 1955 im Selbstverlag unter dem düster-ironischen Titel „Ferien am Waldsee“ publizierte, sind seit dem Zeitpunkt ihres erstmaligen Erscheinens zu Unrecht völlig in Vergessenheit geraten.