Autor: David Erlay
David Erlay wuchs auf in Westfalen, ebenso wie die von ihm hochverehrte Annette von Droste-Hülshoff. In seiner Schulzeit erlebte er quasi ein Stück Literatur, denn wie oft ist da von einer prägenden Schüler-Lehrer-Beziehung die Rede. In seinem Fall war der Klassenlehrer Thomas Valentin der entscheidende Pol, zu dem es ihn zog und der ihn in seine private Existenz aufnahm. Auch deshalb für Erlay so wichtig, weil Valentin Autor war. Und ein solcher wollte er ja selbst auch werden.
Da konnte er freilich noch nicht ahnen, dass die Belletristik (zu der er strebte) zunächst nach hinten rückte und er sich mit der weitgehend noch nicht aufgearbeiteten Geschichte von Worpswede befasste, vor allem der politischen, denn die war mit dickem Staub überzogen, den zu beseitigen man im Künstlerdorf lange Zeit für überflüssig hielt. Beruflich trieb es David Erlay in den Tages- und hier besonders in den Boulevard-Journalismus.
Worpswede ist heute für ihn zwar kein Thema mehr, aber Wohnort geworden. Fährt er ins Tessin, so reist er weniger in die Ferien als in seine zweite Heimat.