Autor: Dr. med. Bernhard J. M. Diehl
Der am 15. Dezember 1946 in Worms geborene Verfasser hatte sich nach einem zweijährigen Wehrdienst bei der Bundesluftwaffe im Mai 1968 dem Einsatz des Malteser Hilfsdienstes in Vietnam angeschlossen. Vier Wochen nach seiner Ankunft in Hoi An, der Provinzhauptstadt der Provinz Quang Nam, war er nach An Hoa versetzt worden, wo er die Leitung des dort tätigen MHD-Teams übernahm. Am 27. April 1969 geriet er zusammen mit vier weiteren MHD-Mitgliedern in die Gefangenschaft des Vietcong. Im Februar 1970 fand er sich in der Nähe von Hanoi in Einzelhaft in einer Dunkelzelle. Bald bemerkte er, dass er in dieser sozialen Isolation einen Weg finden musste, sich geistig zu trainieren, um nicht mental zu verkümmern. Und so begann er, sich Geschichten auszudenken und diese in Versform zu formulieren. Erst viele Monate später, nachdem man ihn aus der Dunkelhaft in eine Zelle mit einem Gitterfenster umgesiedelt hatte, sollte er gelegentlich seine Gedichte aufschreiben können. Jedoch wenige Wochen vor seiner Entlassung aus dem Zentralgefängnis Hoa Lo in Hanoi hat der zuständige Gefängnisdirektor, der heutige Oberst Tran Trong Duyet, alle seine Aufzeichnungen konfisziert. Aber der promovierte Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gibt die Hoffnung nicht auf, dass er seinen Gedichtband eines Tages
wird vervollständigen können.