Autor: Hans Anthon
Hans Anthon
Am Ende des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1945, hat Hans Anthon in Kirchentellinsfurt bei Tübingen das Licht der Welt erblickt. Die Großmutter brauchte Hilfe in Ihrer kleinen Landwirtschaft mit Schweinen, Hühnern, Ziegen und anderem Getier. Also zog man um nach Altingen an der Ammer. Nur ein Steinwurf vom Flüsschen entfernt, das im Sommer zum Bade lud, stand das großelterliche Haus.
Später begab sich die Familie nach Hailfingen bei Rottenburg. Dort hielt die Mutter einen Dorfladen am Laufen, der von Schnürsenkeln bis zu Bratheringen alles anbot, was man sich nur wünschen konnte. Von hier aus besuchte Hans Anthon per Fahrrad das Herrenberger Gymnasium und später dann den Studienplatz in Stuttgart. Die Eisenbahn konnte jetzt das Rad ersetzen, denn seit den Sechzigerjahren war die „Perle des Gäus“, wie die Herrenberger ihr Städtchen mit Bahnstation zu nennen pflegten, Hans Anthons neue Heimat geworden. Bis 1970, dann kehrte er dem Schwabenländle den Rücken und zog um ins sonnige Kalifornien. Doch schon nach einem Jahr überwog die Sehnsucht nach dem waldeskühlen Schönbuch das Flowerpower-Feeling von San Francisco. Zwar genehmigte er sich noch einen Umweg über Brasilien, wohin vor vielen Jahren eine Tante mit Familie ausgewandert war, doch schließlich hatte er wieder europäischen Boden unter den Füßen.
Nach kurzer Praxis als Illustrator in einer Werbeagentur gründete Hans Anthon sein eigenes Kleinunternehmen als Grafiker, Lithograph und Texter. Über tausend Ortsansichten en miniature sind hier entstanden. Eine einmalige Edition, die viele Liebhaber und Sammler begeistert. Er schrieb und gestaltete Bücher mit Titeln wie „Häuser sind auch nur Menschen“, „Von Leuten, die Gänse küssen“, „Gorgosnoff geht duschen“ und „Schäferkarren-Philosophie“. Und genau in dem hier beschriebenen über hundert Jahre alten Schäferkarren am einsamen Waldrand hat sich der Maler und Dichter seit Jahrzehnten häuslich niedergelassen.