Autor: Hans Greis
„Satire kann auch glaubhaft sein!“ Mit diesem Satz machte sich der Autor daran, die Zeit zwischen Januar 2011 und August 2017 in seinem Tagebuch zu begleiten. Hans Greis ist Jahrgang 1944 und war lange Jahre an der Hauptschule als Lehrer tätig. Zu Beginn seiner Lehrertätigkeit studierte er noch nebenbei sechs Semester Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Uni Trier. Seine Hauptfächer als Lehrer waren Deutsch, Geschichte und Religion. Er verfasste Theaterstücke, die er mit seinen Schülern und Kollegen aufführte. Irgendwann kamen ihm beim Unterricht in Geschichte und Religion immer mehr Bedenken über die fragwürdigen Entstehungsmythen der Religionen, die in gezielten Fragen der Schüler an ihn verstärkt wurden. Vor allem der geheimnisvolle Islam hatte es ihm angetan, in dem er immer mehr Widersprüche erkannte, die sich aber in keinem schulischen Lehrbuch und Curriculum auflösen ließen. Fragen über Fragen! Er begann die drei sogenannten Offenbarungsreligionen Juden, Christen und Islam miteinander in einen gewissen Einklang zu bringen. Judentum und Christentum waren seit langem durch synoptische Vergleiche abgeklärt, nicht aber der Islam. Der verharrte weiter als unantastbares Stiefkind der Aufklärung. Erst in den letzten fünfzig Jahren versuchte man, immer mehr Licht in das Dunkel dieser Religion zu bringen, die sich aber vehement dagegen wehrten. Erstaunliche Erkenntnisse drängten plötzlich ans Licht, abgelehnt und geleugnet nicht nur von den islamischen Gelehrten, vor allem auch von europäischen Wissenschaftlern. Dann kam der 11. September 2001 und mit ihm die nachfolgenden radikalen Auslegungen des Islam durch islamische Krieger, die vorerst mit dem Höhepunkt der Ausrufung des Kalifats IS endete. Damals begann der Autor, seine Gedanken in seinem Tagebuch auf seine Weise zu ordnen und das Geschehen zu interpretieren. Am 19. September 2016 verkündete der Innenminister der Bundesrepublik Deutschland: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Religion so intensiv gelebt werden kann.“ Kein Wunder, dass unsere Politiker überfordert waren und sich viel zu spät auf die großen Flüchtlingsbewegungen einstellten. Sie hatten den Aufbruch in ein neues Bewusstsein der Menschheit verpasst. Das war das Stichwort. Nicht die einzelnen Menschen, sondern philosophische und religiöse Strömungen bestimmten den Lauf der Geschichte. Die Menschen in diesen Bewusstseinsströmungen sind nur die ausführenden Organe über Krieg und Frieden. Um zu erkennen, muss man sich in die Zwischenräume dieser verschiedenen Ebenen hineindenken. Nur dann konnte man den Menschen darin gerecht werden. Der Autor fing an, Leserbriefe zu schreiben und musste feststellen, dass die Zeitungen sich schwer taten, das Thema Islam in ihr Programm mit aufzunehmen. Langsam scheint es der europäischen Öffentlichkeit zu dämmern, dass wir auf dem Weg zu neuen Bewusstseinsströmungen aufgebrochen sind. Er begann, die Texte in seinem Tagebuch festzuhalten, von denen er nun einen Ausschnitt veröffentlicht.