Autor: Hans-Jürgen Fischer
Hans-Jürgen Fischer wuchs als Staatenloser in Hannover auf. Mit siebzehn Jahren erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach Schulverweigerung und Abbruch zweier Handwerkslehren wird er Seemann, Fabrikarbeiter, Soldat und Kraftfahrer. Mit vierundzwanzig Jahren holt er Schulabschlüsse in Abendkursen nach, Tischlerlehre und weitere Abschlüsse ermöglichen ihm schließlich ein Studium zum Sozialpädagogen. Dreißig Jahre lang arbeitet er als Jugendzentrumsmitarbeiter, dann als Jugendgerichtshelfer, Leiter eines Ferienlagers und Koordinator für Kinder- und Jugendarbeit im Jugendamt der Stadt Hannover.
Erst mit fünfundvierzig Jahren entdeckt er für sich das biografische und kreative Schreiben als Chance, Verdrängtes zu bearbeiten. Es entstehen zunächst zahlreiche Kurzgeschichten mit biografischem Hintergrund. Später verfasst er längere Texte, u.a. ein Roman zum Thema Amoklauf an Schulen, in dem berufliche Erfahrungen verarbeitet werden. Sein zweiter Roman greift die Geschichte seines tschechischen Vaters auf, der Zwangsarbeiter in Nazideutschland war. Sein erstes Lesebuch mit Prosa und Lyrik hat ebenfalls einen autobiografischen Hintergrund.
Mit Eintritt in den Ruhestand beginnt er ein Studium zum Schreibpädagogen (Biografisches und Kreatives Schreiben), das er 2014 mit dem Master of Arts abschließt. Seitdem leitet er Gruppen im Schreiben an, vornehmlich in Veranstaltungen mit politischem Bildungsanspruch. Sein thematischer Schwerpunkt in den letzten Jahren ist das Schreiben und Aufführen satirischer Texte.