Autor: Hermann Kesten
Hermann Kesten (1900-1996), in Nürnberg aufgewachsen, gehörte in den letzten Jahren der Weimarer Republik zu den vielversprechendsten literarischen Talenten Berlins. Seine Romane erschienen im renommierten Kiepenheuer Verlag, dessen Lektor er zugleich war. 1933 floh er aus Deutschland, lebte in Frankreich und den Niederlanden und entkam 1940 mit einem der letzten Schiffe in die USA. In New York engagierte er sich unablässig für die Rettung verfolgter Autoren und Künstler. Zwar wurde er amerikanischer Staatsbürger, doch zog es ihn nach Kriegsende zurück nach Europa; 1953 ließ er sich in Rom nieder. Obwohl Kesten nicht mehr in Deutschland leben wollte, blieben die deutsche Sprache, Literatur und Politik das Zentrum seines oft leidenschaftlichen und kritischen Engagements. Dies anerkennend wählte ihn der P.E.N.-Club 1972 zu seinem Präsidenten. Im Alter, das Kesten ab 1980 in Basel und später Riehen verbrachte, erhielt er renommierte literarische Auszeichnungen. Seine zahlreichen Romane, Novellen, Biographien, Essays und Gedichte warten auf eine Wiederentdeckung.