Autor: Jost Hennecke
Jost Hennecke (1873-1940) stammte aus Remblinghausen. In einem Text von 1926 stellt er sich selbst so vor: „Ich bin 1873 als Sohn des Bergmanns Jost Hennecke und seiner Ehefrau Florentine geb. Stappert in Remblinghausen an einem Sonntag unter dem Geläute aller Glocken zur Welt gekommen. Ich war der Erstgeborene von fünf Geschwistern und kam 1879 in die Schule. Mit 13 Jahren gab mir unser wackerer Lehrer Büse, der meine Leidenschaft für Musik erkannte (ich lief nämlich jedem Drehorgelspieler nach und schwänzte alsdann die Schule) gratis Unterricht im Klavierspielen. Nach dreiviertel Jahr spielte ich schon mal ganz artig Orgel in der Betstunde. Dann starb mein Vater im Alter von 45 Jahren, und ich mußte meinen Lieblingswunsch, das Studieren, begraben. Ich kam im Alter von 14 Jahren zu Schüttler in Meschede. Hier studierte ich Ökonomie, d.h. ich wurde Kuhjunge. Dann kurzer Abstecher nach Marienmünster als Kutscher, Küster und Küchenrüpel. Darauf erlernte ich das Schusterhandwerk bei meinem Onkel Stappert in Enkhausen. Nach meinen Gesellenjahren habe ich acht Jahre selbständig als Meister gearbeitet, mußte aber dann das Handwerk aus Gesundheitsgründen aufgeben. Ich wurde Erdarbeiter, Wärter in Beringhausen, dann Maschinist und Heizer auf der Fabrik von Lex & Co. Von 1916-17 machte ich den Feldzug mit in Frankreich als Krankenträger und bin heute wieder Fabrikarbeiter bei Lex in Meschede, Küster in Remblinghausen, nebenbei Hilfsorganist. 1914 gründete ich unsere Dorfkapelle (13 Mann), die ich heute noch leite. Nach dem Kriege heiratete ich ein gar liebes Maidle, die um 21 Jahre jünger war als ich und die ich als Kindchen schon oft auf meinen Knien geschaukelt hatte. Sie machte mich zum Papa über drei liebe Kinder“ (insgesamt sechs). In seiner Zeit als Fabrikarbeiter sucht er auf dem Nachhauseweg bewußt abseits gelegene Pfade auf, um nicht in seinen Gedanken gestört zu werden. In seiner Westentasche und neben seiner Werkbank soll stets ein Notizblock aus zusammengebundenem braunen Lohntütenpapier gelegen haben – zum Aufzeichnen von Gedankenblitzen. Schon vor dem ersten Weltkrieg erscheinen seine, dem heitere Genre zugehörenden Mundartbücher „Heididdeldei“ (1908) und „Wille Diuwen“ (1911). Nach zehnjähriger, kriegsbedingter Pause bringt Franz Hoffmeister sein Lustspiel „En Soppenfrigg“ (1921) in der neuen Editionsreihe „Suerlänske Baikelkes“ heraus, später auch seine plattdeutschen „Balladen und Sagen“ (1925). – Quelle: Regionales Mundartautorenlexikon „Im reypen