Autor: Kasimir Edschmid
Kasimir Edschmid (1890-1966) gilt als einer der Wegbereiter des Expressionismus in Deutschland. Sein früher literarischer Ruhm gründete auf drei Novellenbänden, die in rascher Folge im renommierten Kurt Wolff-Verlag erschienen sind: „Die sechs Mündungen“ und „Das rasende Leben“ 1915, „Die Fürstin“ 1916.
Der zweite Band dieser Reihe, die vielen damaligen Lesern unerhört modern erschienen ist, trägt eine Widmung an Georg Büchner, den Edschmid – wie viele Künstler seiner Generation – als Geistesverwandten empfand.
1927 erhielt Edschmid, der nach seinem fulminanten Beginn ein vielgelesener Romancier und Reiseschriftsteller blieb, den „Büchner-Preis“, der vom sozialdemokratischen „Volksstaat Hessen“ an demokratische engagierte Künstler verliehen wurde.
Edschmid Nähe zu Büchner entstand also nicht erst 1950, sondern war eine lebenslang vorhandene Wahlverwandtschaft.