Autor: Knut Ødegård
Knut Ødegård, geb. 1945 in Molde / Norwegen, wohnt wechselweise in seiner
Heimatstadt und in Reykjavik / Island. Nach dem Abitur in Molde 1965 studierte
er Theologie und Philosophie in Oslo, später Literatur in Cambridge, England.
Der Herausgabe seiner ersten Gedichtsammlung 1967 folgten viele weitere
Gedichtbände und andere Publikationen (Belletristik und Fachprosa); er gilt nicht
nur als einer der größten Lyriker Norwegens, er ist mit Übertragungen seines Werks
in über 40 Sprachen auch der meist übersetzte noch lebende norwegische Poet des
Landes. Zu seinen bekanntesten Lyriksammlungen zählen: „Biesurr, laksesprang“
(zu dt.: „Bienensummen. Lachssprung“), erschienen 1983; „Kinomaskinist“
(zu dt.: „Kinomaschinist“), 1991; „Buktale“ (zu dt.: „Bauchrede“), 1994; „Missa“
(zu dt.: „Messe“), 1998; „Stephensen-huset“ (zu dt.: „Das Stephensen-Haus“),
2003; „Det blomstra så sinnssjukt“ (zu dt.: „Es blühte wie verrückt“), 2009; – und
schließlich 2017: „Tida er inne“ (zu dt.: „Die Zeit ist gekommen“), für den größten
literarischen Preis Norwegens, den Brage-Preis, nominiert und 2019 als erster
Gedichtband des Autors überhaupt ins Deutsche übersetzt.
Neben seiner Tätigkeit als Lyriker und Schriftsteller war und ist Ødegård in allen
kulturellen Belangen ein besonders engagierter Mensch, u. a. als Literaturkritiker,
Verleger, Kultur- und Kinochef, Direktor des Nordischen Hauses in Reykjavik,
künstlerischer Leiter des nordischen Lyrikfestivals und Initiator des internationalen
Bjørnsonfestivals in Molde. Für sein literarisches Schaffen und sein kulturelles Engagement
erhielt er zahlreiche wichtige nationale und internationale Preise, z. B.
– um nur zwei davon zu erwähnen – den größten Kulturpreis Norwegens, Anders
Jahres Kulturpreis, und den Doblougpreis der Schwedischen Akademie; er ist
Ritter des Königlich Norwegischen Verdienstordens und Kommandeur mit Stern
des isländischen Falkenordens.