Autor: Leonid Dobyčin
Leonid Dobyčin (1894-1936) gehört zu den großen Autoren der lange verfemten Petersburger Avantgarde, der seit dem Ende der Sowjetherrschaft, neben Daniil Charms und Isaak Babel, wiederentdeckt und angemessen gewürdigt wird. Dobyčin geriet 1935 ins Zentrum der berüchtigten Formalismus-Debatte, er wurde als Volksfeind bezeichnet. Der Roman Die Stadt N. erschien 1935, ein Jahr danach starb der Autor. Man hat lange geglaubt, er hätte sich das Leben genommen. Seit die Berichte der NKVD-Spitzel bekannt sind, die ihn in seinen Leningrader Jahren beschattet haben, sind Zweifel an dieser Version aufgekommen.