Autor: Ludwig Hevesi
Er war ein ungarisch-österreichischer Schriftsteller und Journalist, geboren in Heves, Ungarn, gestorben in Wien, Österreich. 1866 wurde er Redaktionsmitglied des Pester ,Lloyd‘ und avancierte zum Hauptfeuilletonautor. 1875 siedelte er nach Wien um und wurde Redaktionsmitglied im Feuilleton vom Wiener ,Fremden-Blatt‘. Insgesamt schrieb er in seinem Leben für über 20 Zeitungen und Zeitschriften, er selbst gründete eine Jugendzeitung (,Kleine Leute‘) sowie mit anderen Autoren das humoristische Blatt ,Borsszem Jankó‘. Schwerpunkte seiner Arbeiten waren Theaterkritiken (Rezensionen), sowie Kunstkritiken und literarische Essays. Im Zeitalter des Kaisers Franz-Joseph I. war er ein bedeutender Kunstkritiker, der die Wiener Secession (Abspaltung vom Wiener Künstlerhaus) publizistisch unterstützte und dadurch zu deren Erfolg beitrug. Er förderte die ersten ,Secessionisten‘ wie Anton Romako oder den Landschaftsmaler Theodor Hörmann von Hörbach, dann die sogenannte Klimt-Gruppe. In seinem Werk ,Altkunst / Neukunst‘ verwendete er erstmals den Begriff ,Neukunst‘, welcher sich im französischen als ,art nouveau‘ und im deutschsprachigen Bereich als ,Jugendstil‘ durchsetzte.
Für das 1899 eingerichtete ,Café Museum‘ prägte er den prägnanteren Namen ,Café Nihilismus‘. Ebenfalls von Hevesi stammt der Spruch über dem Eingang des Ausstellungshauses der Wiener Secessionisten: „Der Zeit ihre Kunst – der Kunst ihre Freiheit“.
Er veröffentlichte Reisebücher (Deutschland, England, Griechenland, Italien mit Sizilien), zahlreiche Humoresken (,Jules Verne in der Hölle‘, ,Jules Verne im Himmel‘) und ist bekannt als erster größerer Sammler utopischer Romane im europäischen Raum – sein Nachlass umfasste 1.840 Bücher.