Autor: Muhyiddin Ibn Arabi
Muhyi al-Din Ibn al-ʿArabī, auch al-Shaykh al-Akbar oder der ›Grösste Meister‹ genannt, ist wahrscheinlich der einflussreichste Denker der zweiten Hälfte der islamischen Geschichte. Murcia im muslimischen Spanien geboren, zeigte er bereits in jungen Jahren seine herausragenden intellektuellen und geistigen Begabungen. Im Jahr 1200 wurde ihm in einer Vision mitgeteilt, dass er sich nach Osten begeben soll, und 1202 machte er die Pilgerfahrt nach Mekka. Von da an reiste er in den zentralen islamischen Ländern von Stadt zu Stadt, und liess sich schliesslich in Damaskus nieder, wo er 1240 starb. Er hat etwa 500 Werke hinterlassen. Sein al-Futūḥāt al-makkiyya oder ›Mekkanische Eröffnungen‹, das in der neuen Ausgabe über 15 000 Seiten
füllen wird, gibt einige Ein- und Lichtblicke über das leuchtende Wissen, das er erhielt, als Gott ihm die Türen zu den ›Schätzen der Ungesehenen Grosszügigkeit‹ ›eröffnete‹. Er fasste seine Lehren in dem berühmtesten und am meisten studierten seiner Bücher, dem Fuṣūṣ al-ḥikam, oder ›Siegelringsteine der Weisheit‹ zusammen. Er fügte islamisches Gesetz, Theologie, Philosophie, Mystik, Kosmologie, Psychologie und andere Wissenschaften zusammen.