Autor: Patricia Eilert
Meine Entscheidung, Schriftstellerin oder Dichterin zu werden, verkündete ich mit 4 Jahren, als ich mit meinen Eltern im Zug saß. Eine Mitreisende hatte mich gefragt, was ich denn später werden wollte. Prompt kam von mir: Weltreisen machen, und Dichterin sein.
Ich weiß bis heute nicht, wo das damals herkam. Ich spüre noch heute die Verlegenheit meiner Eltern ob meiner spontanen Aussage, doch die interessierte Dame drückte mir damals eine Postkarte von Bad Kissingen in die Hand und sagte: „ Da ist schon mal ein Anfang für deine Reisen.“ Mich wundert noch heute, warum ich mich an Bad Kissingen erinnere, wo ich doch damals gar nicht lesen konnte.
Nun, mit dem Schreiben ließ es dann auf sich warten.
Ich habe allerdings schon immer gern mit Worten und der Sprache experimentiert oder mich für Fremdsprachen interessiert. Als Kind( zwischen 10 und 14 Jahren) bekam ich von meiner Mutter regelmäßig den Auftrag vor einem ihrer großen Essen mit Freunden(ca20 Leute) Gedichte zu entwerfen, entweder auf jeden einzelnen Gast gemünzt oder allgemein. Das machte mir Freude und fiel mir leicht. Ich beachtete das aber nicht weiter.
Dann kam der Schuldruck, unter dem ich sehr litt. Ich hatte plötzlich Schwierigkeiten in Deutsch. Die Lehrerin konnte nichts an mir finden und so formte sich zunächst der Glaubenssatz, dass ich zum Schreiben unbegabt bin. Später bei meiner Arbeit mit Menschen, so ab 30, zum Beispiel bei den astrologischen Gutachten, die ich seitdem schriftlich anfertige, merkte ich, dass ich doch irgendwie schreiben konnte und es mir Spaß machte. Auch Flyer und immer wieder kleine Gedichte oder der eine oder andere Artikel für esoterische Zeitschriften flossen mir leicht aus der Feder.
Erst viele Jahre später, ich lebte bereits seit Jahren mit meinen Kindern auf Mallorca, trat der Schreibdrang wieder an die Oberfläche. Es war Ende der 90 er Jahre. Ich hatte einen Computer bekommen und wollte damit auch was machen. Ich schieb mich frei. Jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen schrieb ich monatelang 3 Din4 Seiten einfach so runter. Ohne Sinn und Ziel. Einfach schreiben. Manche Sätze wiederholte ich ein paarmal, weil nichts Neues kam und dann floss es weiter. Viel, viel Unsinn war dabei, doch dann schälte sich ein Buch heraus: Der freie Fall. Ausgangspunkt war, da mir einiges in meinem Leben nicht gefiel, doch ein Buch zu schreiben, das meinem Wesen und Sehnsüchten entspräche. Ich dachte so bei mir: Ich kann doch schreiben was ich will. Ist doch mein Buch! Und das hat mir großen Spaß gemacht. Aber ich dachte nicht daran, es zu veröffentlichen. Dann kamen immer mal wieder Kurzgeschichten, auch für Wettbewerbe. Und 2003 hatte ich dann diese Erlebnisse mit den Reinkarnationsselbsten, die ganz spontan ins Leben traten, während ich in der Schweiz in den Bergen lebte. Und da hörte ich zum ersten Mal die innere Stimme: Schreib´s auf. Nach drei Monaten war es draußen. Der zweite Band dauerte 4 Jahre, nicht zuletzt weil es viel Umbruch in meinem Leben gab. Inzwischen lebte ich entweder in Deutschland oder Reise durch Indien. Ich wurde sehr inspiriert durch den Weltenlehrer des letzten Jahrhunderts, Krishnamurti, nahm an vielen Dialogen teil und meine Sichtweise veränderte sich rasant. Daraus entsprangen dann viele Gedichte, die ich in Deutschland zu Papier brachte.
In meiner Deutschlandzeit machte ich mich an ein Kinderbuch(ab 8, aber auch für Erwachsene, „Hampelmann und Markus“) das viele Geschichten enthielt, die ich damals vorwiegend spontan für meine Tochter beim Zubettgehen erfand. Ich machte ein zusammenhängendes Buch daraus mit
Magie, Hexen und Zauberern. Es war einmal bei einem Verlag, wurde als gut empfunden, aber dann doch abgelehnt.
Ich glaube, ich liebe es und mir liegt es, Wahrheitskerne in Geschichten zu kleiden.
Im Augenblick habe ich Schreibpause, was größere Projekte angeht. Aber das kann sich jederzeit ändern.