Autor: R.B. Johanns
Ich gebe gerne zu, ich bin besessen!
Besessen vom Mythos „Amazonen“!
Meine erste Begegnung mit dem antiken Kriegerinnenvolk hatte ich bereits als Kind, als ich in Gustav Schwabs „Sagen des klassischen Altertums“ von den Amazonenköniginnen Hippolyte und Penthesilea las, und als Jugendlicher begegnete ich dem Mythos im Comic „Epoxy“ von Paul Cuvelier und Jean Van Hamme erneut. Endgültig erlag ich der Faszination, die von den Amazonen ausgeht, aber im jungen Erwachsenenalter, als ich mir im Kino Alfonso Brescias Film „Die Frauen, die man Töterinnen nannte“ anschaute.
Seitdem habe ich fast alles, was es zu diesem Thema auf dem deutschen Markt gibt, gelesen oder angeschaut, wobei mich nur wenig überzeugt hat! In den meisten dieser Werke werden die Amazonen romantisch verklärt, manchmal einfach schlicht veralbert und viel zu oft als schmückendes Beiwerk für den männlichen Helden missbraucht!
So wuchs in mir der Wunsch heran, die Legende von den Amazonen selbst zu erzählen – auf der Grundlage vorhandener Quellen und auf eine Art und Weise, die auch Erwachsene ansprechen kann – und nachdem ich vor ein paar Jahren mit dem aktiven Berufsleben abschließen konnte,fand ich endlich die Zeit dazu, die einzelnen Puzzlestücke dieser faszinierende Legende zusammenzutragen, zu sortieren und neu zusammenzufügen!
Bereits seit der Antike sind Sex und Gewalt zwei bestimmende Elemente der Sage von den Amazonen, nicht nur in der Literatur, sondern auch in der abbildenden Kunst, wie Statuen und Gemälde über die Jahrhunderte hinweg belegen, und so wurden sie auch zu beherrschenden Elementen in meinen Geschichten. Denn dass es bei dem Aufeinandertreffen zweier so grundlegend verschiedener Kulturen wie dem Matriarchat und dem Patriarchat zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und sexuellen Übergriffen gekommen sein muss, zeigen moderne Konflikte! Und ich denke, dass die an diesen Auseinandersetzungen beteiligten Kriegerinnen ihren männlichen Kontrahenten in puncto Gewaltbereitschaft und Grausamkeit kaum nachgestanden haben!
Homer nannte diese Kriegerinnen Amazónes – Männern gleich – und bezog dies allein auf ihr Verhalten im Kampf, und ich habe mich bemüht, sie genauso darzustellen, als Kämpferinnen, mit all den Stärken und Schwächen, die einen Kämpfer ausmachen!
Ob mir das gelungen ist, überlasse ich dem Urteil meiner geschätzten Leserinnen und Leser!
Anregungen und Kritik gerne an r.b.johanns@web.de!