Autor: Renée Koppel
Metavel / Renée Koppel entstammt einer jüdischen Familie in Souk-Ahras, Algier. Sie besuchte das Lehrerseminar in Constatin und wurde Lehrerin. 1958 wanderte sie in Israel ein, arbeitete bis 1966 als Lehrerin. 1966–1979 leitete sie die Kulturabteilung der Französischen Botschaft in Tel Aviv. Studium an der Avni Kunstakademie; Studium der Kabbala an der Universität Tel-Aviv. Als sie unter dem Künstlernamen Metavel zu malen begann, war sie »ein Wunderkind von 40 Jahren«. Schon ihre erste Ausstellung, 1981 in der Galerie Saphir, Paris, erregte Aufsehen. Edmond Jabès gehörte zu ihren Bewunderern. Es folgten Ausstellungen in Israel, Österreich, Deutschland und in der Schweiz. Ihr kalligraphisches Miniaturwerk liegt in einer Reihe bibliophiler Drucke vor; mit den fünf Festrollen, Das Hohelied, Ruth, Esther, Kohelet, Klagelieder begleitet sie das jüdische Jahr. Ihre herausragende Gestaltung der Haggadah schel Pessach wurde als schönstes Buch Israels ausgezeichnet. »In Metavels Miniaturen zur Genesis, zu den Psalmen, zum Hohen Lied findet auf vielen Ebenen der Darstellung eine Übersetzung statt, ein Augenfällig-Machen für uns Heutige. Sie geht mit Mitteln der Kabbala ans Werk und wendet eine unglaubliche Geduld und Kleinarbeit auf; sie kommt ins Geschichtenerzählen, reiht Bild an Bild und bringt so das Moment der Zeit zur Wirkung, der ›buchstabengenauen und allbarmherzigen‹Zeit [Friedrich Hölderlin]. Dies macht ihre Malerei zur Poesie.» (Walter Methlagl)