Autor: Udo Voigt
Udo Voigt, geboren 1952 in Viersen (Rheinland), absolvierte zunächst eine dreijährige Lehre im Metallflugzeugbau, bevor er an der FH Aachen zwei Semester Luft- und Raumfahrttechnik studierte.
1972 erfolgte die Einberufung zur Bundeswehr, wo er sich für einen zwölfjährigen Dienst als Zeitsoldat verpflichtete. Voigt absolvierte unter anderem eine zweijährige Offiziersausbildung in der Luftwaffe und eine 15monatige Fachausbildung an der Raketenschule der Luftwaffe in El Paso (Texas). Des weiteren versah er sechs Jahre Dienst in der Truppe, zu-nächst als Feuerleitoffizier einer Flugabwehrraketen-Batterie, dann als Kampfführungsdienst-Offizier eines FlaRak-Bataillons. Aufgrund seiner Mitgliedschaft in der NPD, der Udo Voigt 1968 beigetreten war, wurde er nicht als Berufsoffizier übernommen, zumal er sich bei seinem Antrag auf Übernahme als Berufssoldat geweigert hatte, eine ihm vom MAD vorgelegte Austrittserklärung zu unterschreiben.
Im Februar 1987 beendete Voigt ein zehnsemestriges Studium an der Hochschule für Politik der Ludwig-Maximilians-Universität mit dem Diplom (Grad: Diplomaticus scientiae politicae Univ.). Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit «Deutschland-Theorien der Bundesregierungen nach der Ostvertragspolitik unter besonderer Berücksichtigung der Souveränitätsproblematik«.
Zunächst sollte der Titel »Die nichtsouveräne Bundesrepublik« lauten. Die Änderung wurde notwendig, nachdem der Syndikus der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität, Professor Laufer, das Thema mit den Worten »Da die Bundesrepublik mit den Pariser Verträgen von 1955 die volle Souveränität erlangte, kann ein solches Thema nicht Inhalt einer wissenschaftlichen Arbeit sein« abgelehnt hatte. Es war dann Professor Dieter Blumenwitz, bei dem Udo Voigt sein Diplom ablegte, zu verdanken, daß er nach einer kosmetischen Änderung des Titels vollinhaltlich die in der Tat vorhandenen Souveränitäts-Defekte wissenschaftlich belegen konnte.
Dem Studenten Udo Voigt war Professor Blumenwitz als aufrechter Verfechter deutscher Interessen bekanntgeworden. So führte Blumenwitz in den siebziger Jahren vor dem Bundesverfassungsgericht einen erfolgreichen Prozeß gegen die sozialliberale Regierung.
Nach den 1972 vollzogenen Annäherungen der SPD-/FDP-Regierung an die DDR und Polen mit dem Ergebnis der »Verzichtsverträge« wie dem Grundlagenvertrag mit der DDR wurde der Professor zum Gutachter für ein Normenkontrollverfahren bestellt, das die CSU dann gegen diese »Schandverträge« viel zu spät einreichte. Voigt fühlte sich daher geehrt, als sich Professor Blumenwitz, dem seine NPD-Aktivitäten bekannt waren, bereit erklärte, ihn bei der Erstellung seiner Diplomarbeit zu begleiten.
2001, Voigt war inzwischen Parteivorsitzender, stellte sich dann allerdings eine erste Enttäuschung ein: Nach der Eröffnung des Verbotsverfahrens rief er Prof. Blumenwitz an und bat ihn um einen Termin. Dieser freute sich zunächst und fragte Voigt, wie es ihm denn jetzt so ergehe. Als Voigt dem Professor dann aber den Grund seines Anrufs mitteilte, reagierte dieser frostig. Voigt hatte ihn darum gebeten, in dem Verfahren ein Gutachten für die NPD zu erstellen, das vor dem Bundesverfassungsgericht Verwendung finden sollte. Daraufhin folgte ein längeres Schweigen, ehe der Professor die Gegenfrage stellte, ob Voigt denn nicht wisse, daß er für die Bayerische Staatsregierung arbeite. Da könne er doch kein Gutachten gegen seinen Arbeitgeber erstellen. Blumenwitz beendete daraufhin den Kontakt zu Voigt.
Seit den siebziger Jahren hatte er zahlreiche Parteiämter auf allen Ebenen inne. Von 1986 bis 1993 war Udo Voigt Leiter des Amtes Bildung im Nationaldemokratischen Bildungszentrum in Iseo (Oberitalien). Von 1996 bis 2011 bekleidete er das Amt des NPD-Parteivorsitzenden. Von September 2006 bis Juni 2014 war er Abgeordneter der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick. Von Februar 2012 bis Oktober 2016 war er stellvertretender Landesvorsitzender der Berliner NPD. 2014 zog er in das Europaparlament ein. Udo Voigt ist Ehrenbürger von El Paso (Texas).